Auslandskrankenschutz: So gehst du weltweit auf Nummer sicher
Falls du im Ausland zum Arzt musst, brauchst du oft eine zusätzliche Versicherung, um nicht auf den Kosten sitzenzubleiben. Worin unterscheiden sich die Angebote? Und worauf solltest du achten?
Niemand wünscht es sich, aber passieren kann es immer: Du bekommst im Urlaub Zahnschmerzen oder brichst dir ein Bein und musst zum Arzt. Wenn du dann keine Zusatzversicherung abgeschlossen hast, kann es ganz schön teuer werden. Noch wichtiger wird der Versicherungsschutz, wenn du für längere Zeit außerhalb Deutschlands bist, zum Beispiel für ein Auslandssemester oder einen Work-and-Travel-Aufenthalt. Wir geben dir einen Überblick, worauf du beim Auslandskrankenschutz achten solltest.
Wo gilt deine Europäische Krankenversicherungskarte?
Falls du im Ausland krank wirst und zum Arzt musst, bist du in vielen Ländern durch deine Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) versichert. Dazu zählen alle Länder der EU sowie Island, Liechtenstein, Norwegen, Montenegro, Mazedonien, Serbien und die Schweiz. Die EHIC findest du auf der Rückseite deiner elektronischen Gesundheitskarte. Falls dein Ziel außerhalb dieser Staaten liegt, werden die Behandlungskosten nicht übernommen. Du solltest unbedingt eine Reisekrankenversicherung abschließen, die diese Lücke schließt.
Warum ist eine Zusatzversicherung trotzdem sinnvoll?
Auch wenn du im Geltungsbereich der EHIC bleibst, spricht einiges für eine zusätzliche Reisekrankenversicherung:
- Die EHIC deckt oft nicht alle Kosten ab – bei teuren Behandlungen kann es sein, dass du Hunderte von Euro aus eigener Tasche dazuzahlen musst.
- Die Behandlungen im Ausland sind in der Regel sofort zu bezahlen – du musst also in Vorkasse gehen.
- Falls du einen Krankenrücktransport in die Heimat brauchst, werden die Kosten dafür in der Regel nicht übernommen.
Wer sich nicht zusätzlich absichert, muss im Krankheitsfall mit hohen Kosten rechnen.
Was ist eine Reisekrankenversicherung?
Die Reisekrankenversicherung ist die einfachste Möglichkeit, sich im Ausland für den Krankheitsfall abzusichern. Sie ist für Urlaubsreisen gedacht, kann aber auch zum Beispiel für ein mehrwöchiges Praktikum eingesetzt werden. Je nach Anbieter und Tarif gilt die Reisekrankenversicherung in der Regel sechs bis zehn Wochen.
Was bietet eine Auslandskrankenversicherung?
Dauert der Aufenthalt länger, brauchst du eine Auslandskrankenversicherung. Bei einer Auslandskrankenversicherung kannst du die Dauer des Versicherungsschutzes selbst bestimmen. Bei einigen Anbietern gibt es Staffelungen, zum Beispiel wenn die Versicherung bis ein Jahr oder bis fünf Jahre gelten soll.
Was kostet die Zusatzversicherung?
Als Student bekommst du einen guten Tarif schon ab etwa zehn Euro im Monat. Die genauen Kosten hängen von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören die Reisedauer und die gewünschten Leistungen, aber zum Beispiel auch dein Alter und die Reiseregion. Frag am besten bei deiner Krankenkasse beziehungsweise der Krankenkasse deiner Eltern nach, welche Angebote es dort gibt.
Was deckt der Auslandskrankenschutz ab?
Viele Versicherungen bieten spezielle Tarife, zum Beispiel für Studenten oder Work-and-Travel-Teilnehmer. Sie sind oft günstiger. Allerdings empfiehlt sich nicht nur ein Preis-, sondern auch ein Leistungsvergleich.
Bevor du den Vertrag unterschreibst, solltest du neben den Preisen auch die Leistungen vergleichen.
Üblicherweise werden von Reise- und Auslandskrankenversicherungen folgende Leistungen übernommen:
- ambulante und stationäre Behandlungen
- schmerzstillende Zahnbehandlungen
- Arznei-, Verband-, Heil- und Hilfsmittel
- Auslandsrücktransport
Was tun im Krankheitsfall?
- Rufe als erstes bei deiner Versicherung an und lasse dir Adressen von Ärzten vor Ort geben. Meist gibt es eine Notfall-Hotline, die du auch abends und am Wochenende erreichst.
- Bewahre unbedingt sämtliche Rechnungen und Unterlagen der Behandlung auf.
- Reiche diese Dokumente schnellstmöglich im Original bei der Versicherung ein. Die Versicherung kümmert man sich dann um die Erstattung der Kosten.