Medikamente und Hitze

Hohe Temperaturen können die Wirkung und Haltbarkeit von Medikamenten beeinträchtigen. Erfahren Sie, worauf Sie bei Hitze achten sollten.

Person sortiert Medikamente und achtet auf die richtige Lagerung.

Wie lagere ich Medikamente bei Hitze richtig?

Um die Wirksamkeit von Medikamenten bei hohen Temperaturen zu gewährleisten, sind folgende Punkte zu beachten:

  • Die meisten Medikamente sollten bei 15 bis 25 Grad aufbewahrt werden. Bei Hitzewellen empfiehlt sich ein kühler Raum oder der Kühlschrank.
  • Insuline und Impfstoffe müssen zu jeder Jahreszeit im Kühlschrank gelagert werden, da sie sonst ihre Wirkung verlieren.
  • Unser Tipp: Im Kühlschrank können Sie Medikamente am besten im Gemüsefach aufbewahren. Achten Sie darauf, dass das Medikament nicht die Rückwand des Kühlschranks berührt – dort kann es festfrieren. Die Kühlschranktür ist kein geeigneter Ort, da dort die Temperatur schwanken kann.
  • Lagern Sie Medikamente besser nicht im Bad oder der Küche. Beide Räume haben tendenziell eine höhere Luftfeuchtigkeit und mehr Temperaturschwankungen. Beides kann die Wirksamkeit von Medikamenten negativ beeinflussen.
  • Für den Transport gilt folgendes: Lassen Sie Medikamente nie – auch nicht für kurze Zeit – im heißen Auto liegen. Für empfindliche Medikamente und wenn Sie lange unterwegs sind, nutzen Sie bitte eine Kühlbox. Das Medikament sollte nicht direkt mit dem Kühlelement in Kontakt kommen.  

Gut zu wissen: Grundsätzlich kann jedes Medikament durch Hitze beschädigt werden. Zäpfchen, Cremes, Salben und Säfte können schmelzen bzw. an Stabilität und somit Wirksamkeit verlieren. Auch Tabletten können bei zu hohen Temperaturen an Wirksamkeit verlieren.  

Woran erkenne ich, dass ein Medikament nicht mehr wirksam sein könnte?

Prüfen Sie das Aussehen des Medikaments:

  • Flüssigkeiten und Fertigspritzen zeigen Trübung, Verfärbung, Ausflockung oder Kristallbildung.
  • Auch die Konsistenz kann sich verändern: Zäpfchen schmelzen, Salben trennen sich in feste und flüssige Bestandteile, Säfte können ausflocken.
  • Tabletten werden spröde oder verfärben sich.

Falls Sie vermuten, dass ein Medikament durch Hitze Schaden genommen hat, wenden Sie sich bitte an Ihre Apotheke. Nehmen Sie das Medikament nicht ein, ohne sich beraten zu lassen.

 

Worauf sollte ich bei Hitze achten, wenn ich Medikamente einnehme?

Hohe Temperaturen können die Nebenwirkungen vieler Medikamente verstärken oder ändern. Kritische Effekte sind eine erhöhte Körpertemperatur und vermindertes Schwitzen.

  • Psychopharmaka wie Antidepressiva und Neuroleptika sowie Anticholinergika (wird z. B. bei Asthma bronchiale oder Harninkontinenz eingesetzt) können die Körpertemperatur beeinflussen, sodass Hitze schlechter vertragen wird.  
  • Einige Antidepressiva und Antihistaminika (Medikamente gegen Allergien) beeinträchtigen die Fähigkeit zu schwitzen. Somit kann der Körper seine Temperatur schlechter regulieren.
  • Mittel gegen Migräne verstärken das Hitzeempfinden.

Was können Sie tun?

  • Halten Sie sich besonders während der stärksten Hitze zur Mittagszeit in kühlen, schattigen Räumen auf. Achten Sie auf typische Symptome wie Schwindel, Schwäche, Unbeholfenheit und mangelnde Koordination, Kopfschmerzen, verschwommenes Sehen und Übelkeit sowie Erbrechen.

 

  • Blutdrucksenker und Diuretika (Medikamente zur Entwässerung) können durch Gefäßerweiterung zu starkem Blutdruckabfall führen. Achten Sie auf mögliche Symptome wie Schwindel oder Unwohlsein.

  • Gerinnungshemmer (z. B. auch Aspirin) steigern das Herzinfarktrisiko bei Hitze.

Gendermedizin: Frauen sind oft anders krank

Eine geschlechtsneutrale Behandlung kann in der Medizin fatal sein, denn Frauen zeigen z. B. bei einem Herzinfarkt andere Symptome als Männer.

  • Hitze erhöht die Wirkstoffabgabe bei Schmerz- und Nikotinpflastern, was zu einer Überdosierung führen kann.

  • Auch bei Sprays, z. B. Asthma-Sprays, kann die Dosierung durch Hitze ungenau werden.

  • Besprechen Sie daher eine eventuelle Dosis-Anpassung unbedingt mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem Arzt.

  • Starker Flüssigkeitsverlust kann außerdem die Medikamentenkonzentration erhöhen. Achten Sie darauf, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen.

  • Schmerzmittel wie Ibuprofen belasten die Nieren und den Blutdruck. Achten Sie unbedingt darauf, ausreichend zu trinken.

  • Medikamente gegen Parkinson, Harninkontinenz und Übelkeit können das Durstgefühl verringern.

  • Spezielle Trink-Apps, ein Wecker, der regelmäßig ans Trinken erinnert oder Trinkflaschen, welche die getrunkene Menge anzeigen, können bei der Flüssigkeitseinnahme unterstützen.

Medikamentendosierung beachten

Die Medikamentendosierung sollte nie eigenständig angepasst werden. Sollten Sie die Befürchtung oder das Gefühl haben, dass sich Ihre Nebenwirkungen verstärken, sprechen Sie immer zuerst mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Arzt.

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Was ist bei Sonneneinstrahlung zu beachten?

Gerade an sonnigen Tagen sollten Sie immer auf einen ausreichenden Sonnenschutz achten. Manche Medikamente steigern die Lichtempfindlichkeit der Haut. In diesem Fall ist es besonders wichtig, direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden und einen hohen Lichtschutzfaktor zu verwenden. Fensterglas ohne UV-undurchlässige Folien oder dünne Kleidung sind kein ausreichender Sonnenschutz. 

Folgende Wirkstoffe können die Haut lichtempfindlicher machen:

  • Antibiotika

  • einige Schmerzmittel z. B. Ibuprofen und Diclofenac

  • Diuretika (Medikamente zur Entwässerung), z. B. Hydrochlorothiazid, Furosemid

  • Herz-Kreislauf-Medikamente, z. B. Amiodaron, Ramipril

  • Retinoide: Vitamin-A-Derivate wie Isotretinoin (dies wird teilweise auch in Hautcremes verwendet)

  • einige pflanzliche Arzneistoffe, z. B. Johanniskraut, Baldrian und Arnika

  • Hormone, z. B. Östrogene und Progesterone in Verhütungsmitteln

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Aktualisiert am

Autor: Mobil Krankenkasse