Sorry, aber ehrlich: So gelingt eine aufrichtige Entschuldigung

Fehler sind etwas ganz Normales – entscheidend ist, wie wir damit umgehen. Sich richtig zu entschuldigen, kann Missverständnisse klären und Vertrauen wiederherstellen. Aber worauf kommt es bei einer guten Entschuldigung an?

Es passiert allen hin und wieder: Man sagt etwas im falschen Ton, macht einen Fehler oder verletzt unwissentlich die Gefühle einer anderen Person. In solchen Situationen ist eine Entschuldigung oft der erste Schritt, um den Schaden zu begrenzen und den Weg für einen Neuanfang zu ebnen.

Warum Entschuldigungen so wichtig sind

  • Für uns selbst: Wir übernehmen Verantwortung für unser Verhalten und können aus Fehlern lernen. Das stärkt langfristig unser Selbstbewusstsein.
  • Für die andere Person: Eine aufrichtige Entschuldigung signalisiert Respekt und Wertschätzung. Sie hilft, negative Gefühle wie Wut oder Enttäuschung abzubauen.

Oftmals schafft eine Entschuldigung eine Brücke, um gemeinsam nach vorne zu blicken. Und das gilt nicht nur im privaten Umfeld: Auch in Lerngruppen an der Uni, in der Ausbildung oder im Praktikum ist es wichtig, Verantwortung für Fehler zu übernehmen.

Wie entschuldigt man sich richtig?

Eine gute Entschuldigung ist mehr als ein bloßes „Sorry“. Sie folgt einem klaren Muster:

  1. Den Fehler benennen

    Was ist passiert?

  2. Verantwortung übernehmen

    Eingestehen, dass man einen Fehler gemacht hat.

  3. Echte Reue zeigen

    Ausdrücken, dass es einem wirklich leidtut.

  4. Wiedergutmachung anbieten

    Überlegen, wie man den Schaden ausgleichen kann.

  5. Aus Fehlern lernen.

    Versichern, dass man es in Zukunft besser machen wird.

Beispiele für aufrichtige Entschuldigungen

  • „Ich habe gestern im Streit Dinge gesagt, die ich so nicht meinte. Es tut mir leid, dass ich dich damit verletzt habe. Ich werde in Zukunft versuchen, ruhiger zu bleiben und meine Worte sorgfältiger zu wählen.“
  • „Es tut mir leid, dass ich deinen Geburtstag vergessen habe. Das war unaufmerksam von mir, und ich verstehe, dass du enttäuscht bist. Ich möchte das wiedergutmachen und dir zeigen, wie wichtig du mir bist.“

Was ist eine „Nonpology“ – und funktioniert sie nicht?

Manchmal klingen Entschuldigungen zwar nett, sind aber nicht ehrlich gemeint. Bei solchen sogenannten Nonpologies liegt der Fokus nicht darauf, dass wir unseren Fehler anerkennen, sondern darauf, wie die andere Person reagiert hat. Sie verlagern die Verantwortung damit auf die andere Person. Typische Beispiele sind:

  • „Es tut mir leid, dass du dich verletzt fühlst.“
  • „Falls ich etwas falsch gemacht habe, tut es mir leid.“
  • „Ich wollte nur sagen, dass ich keine bösen Absichten hatte.“

Derartige Formulierungen können die Situation sogar verschlimmern, weil sie die Gefühle des Gegenübers nicht ernst nehmen.

Fazit: Entschuldigungen sind kein Zeichen von Schwäche

Sich zu entschuldigen, bedeutet nicht, dass wir „klein beigeben“. Im Gegenteil: Es zeigt Stärke, Selbstreflexion und den Willen, Verantwortung zu übernehmen. Eine aufrichtige Entschuldigung hilft, Spannungen abzubauen und Konflikte zu lösen – sei es im Freundeskreis, in der Familie oder im beruflichen Umfeld. Denn: Fehler sind menschlich – entscheidend ist, wie wir damit umgehen.

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