Cannabiskonsum bei Jugendlichen
Die Cannabis-Legalisierung in Deutschland gilt zwar nicht für Jugendliche, bereitet aber vielen Eltern Sorge. Was Eltern zum Thema Cannabiskonsum wissen müssen, lesen sie hier.
Inhaltsübersicht
Was sagt die Statistik zum Thema Cannabiskonsum bei Jugendlichen?
Seitdem Cannabis hierzulande mit Einschränkungen legal erworben werden kann, befürchten zahlreiche Eltern, dass auch der Konsum für Kinder und Jugendliche einfacher wird. Tatsächlich ist Kiffen für viele Heranwachsende nichts Ungewöhnliches mehr: Laut Statistik hat jeder elfte 12- bis 17-Jährige (9,3 %) bereits Cannabis ausprobiert. Bei 7,6 % liegt der letzte Konsum nicht länger als zwölf Monate zurück. Und 1,6 % kiffen regelmäßig. Das bedeutet, dass diese Personen mehr als zehn Mal im zurückliegenden Jahr Cannabis konsumiert haben.[1]
[1] Quelle: „Der Substanzkonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland. Ergebnisse des Alkoholsurveys 2021 zu Alkohol, Rauchen, Cannabis und Trends.“ [https://www.bzga.de/fileadmin/user_upload/PDF/studien/BZgA_Alkoholsurvey_2021.pdf]
Warum kiffen Jugendliche überhaupt?
Oft ist es Neugier, die Jugendliche dazu bewegt, mit Cannabis zu experimentieren. Gruppenzwang spielt ebenfalls eine große Rolle: Gerade in der Pubertät ist es für viele besonders wichtig, dazuzugehören und akzeptiert zu werden. Nicht zuletzt greifen auch junge Menschen oft zum Joint, um Stress oder emotionale Probleme zu bewältigen.
Wie wirkt Cannabis?
Cannabis enthält den psychoaktiven Wirkstoff THC (Tetrahydrocannabinol). Wird THC inhaliert, gelangt es über die Lungen zunächst ins Blut und dann direkt ins Gehirn. Dort führt es zu Gefühlen der Entspannung, Euphorie und veränderten Sinneswahrnehmungen. Allerdings kann THC auch negative Effekte wie eine niedergedrückte Stimmung, Angst, Verwirrtheit und Gedächtnisstörungen haben. Besonders fatal ist, dass sich vorab nicht einschätzen lässt, welche Wirkung im Einzelfall eintritt und wie stark diese ist.
Cannabis, Marihuana, Haschisch – wo ist der Unterschied?
Cannabis ist eigentlich das lateinische Wort für Hanf. Die Pflanze kann zu verschiedenen Rauschmitteln verarbeitet werden. Am bekanntesten sind Marihuana – auch Gras genannt – und Haschisch. Bei Marihuana handelt es sich um getrocknete Blüten oder Blätter der weiblichen Hanfpflanze. Haschisch dagegen ist Cannabisharz und hat einen höheren Wirkstoffgehalt als Marihuana.
Was sind langfristige Risiken für Jugendliche?
Besonders für junge Menschen birgt Kiffen erhebliche Risiken. Studien haben gezeigt, dass regelmäßiger Cannabiskonsum in der Jugend die Hirnentwicklung stören und zu einer dauerhaften Beeinträchtigung der Aufmerksamkeit, des Gedächtnisses und der Lernfähigkeit führen kann.[2] Darüber hinaus kann Kiffen abhängig machen. Typische Entzugssymptome sind Reizbarkeit, Nervosität, Angst, Schlafprobleme und Appetitverlust. Ein Warnsignal ist auch, wenn der Cannabiskonsum mehr und mehr dazu dient, mit unangenehmen Gefühlen und Problemen umzugehen.
[2] Quelle: National Institute on Drug Abuse (NIDA) [https://nida.nih.gov/publications/drugfacts/cannabis-marijuana]
Woran erkennt man, dass das Kind kifft?
Verschiedene Anzeichen können darauf hindeuten, dass der Nachwuchs Cannabis konsumiert. Dazu gehören auffällige Veränderungen im Verhalten oder der Stimmung, beispielsweise verstärkte Reizbarkeit oder Rückzug. Ein süßlicher Geruch an der Kleidung oder im Zimmer, rote Augen, plötzliche Probleme in der Schule und ein veränderter Freundeskreis können ebenfalls Hinweise sein.
Was tun, wenn das Kind Cannabis konsumiert?
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