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Work & Life 04/2024
Zwei junge Frauen umarmen sich. Aktuelle Ausgabe

Kleine Geste, große Wirkung: Darum sind Umarmungen so gesund

Umarmungen sind nicht nur wichtig für die Seele, sondern haben nachweislich auch einen positiven Effekt auf unsere Gesundheit. Doch wie genau wirkt eine Umarmung? Und was können wir tun, wenn gerade niemand da ist, der uns in den Arm nimmt?

Eine Umarmung ist mehr als nur eine nette Geste: Schon ein kurzer Moment körperlicher Nähe kann uns beruhigen, das Gefühl von Verbundenheit stärken und sogar Erkrankungen vorbeugen.

Was hinter der Kraft der Umarmung steckt

Die Wissenschaft hat in den letzten Jahren intensiv erforscht, wie Umarmungen auf uns wirken. Die Ergebnisse sind beeindruckend: Bei jeder einvernehmlichen Umarmung schüttet unser Gehirn das „Kuschel-Hormon“ Oxytocin aus. Dieses Hormon sorgt dafür, dass wir uns sicher und geborgen fühlen. Gleichzeitig werden Stresshormone wie Cortisol reduziert, was uns hilft, in stressigen Momenten ruhiger zu bleiben. Und das ist noch nicht alles: Studien zeigen, dass regelmäßige Umarmungen sogar das Herz-Kreislauf-System stabilisieren, den Blutdruck senken und das Immunsystem stärken können.¹

Umarmungen fest im Alltag integrieren

Ob mit Freundinnen, Freunden, Familienmitgliedern oder sogar Haustieren: Umarmungen können ganz einfach in den Alltag eingebaut werden. Viele Menschen sind in unserer modernen Welt jedoch eher auf Distanz bedacht und vergessen, wie wohltuend menschlicher Kontakt sein kann. Umso wichtiger ist es, sich bewusst immer wieder daran zu erinnern, dass es vollkommen in Ordnung ist, um eine Umarmung zu bitten – oder selbst eine anzubieten.

Worauf kommt es beim Umarmen an?

Die wichtigste Voraussetzung für eine angenehme Umarmung ist natürlich, dass das Gegenüber auch umarmt werden möchte. Niemand sollte eine andere Person ohne deren Einverständnis berühren. Bei Unsicherheit ist es immer ratsam, die Umarmung vorsichtig anzubieten. Darüber hinaus gilt:

  1. Kontakt halten: Eine Umarmung, die nur flüchtig ist, verliert oft ihre Kraft. Forscher empfehlen, eine Umarmung mindestens 20 Sekunden zu halten. Das mag lang klingen, aber erst ab dieser Dauer entfaltet Oxytocin seine beruhigende Wirkung richtig.
  2. Balance finden: Die Umarmung sollte weder zu fest noch zu locker sein. Zu viel Druck kann unangenehm wirken, zu wenig Nähe fühlt sich distanziert an. Die goldene Mitte liegt irgendwo dazwischen – das Gefühl von Geborgenheit ist der Schlüssel.

Selbstumarmung: Nähe, auch wenn niemand da ist

Nicht immer haben wir eine Person in der Nähe, die uns in den Arm nehmen kann. Auch dann braucht niemand auf die positiven Effekte von Umarmungen zu verzichten, denn hier kommt die Selbstumarmung ins Spiel. Dazu setzen Sie sich am besten bequem hin, legen die Arme über den eigenen Oberkörper und umschließen sich fest. Sie können auch leicht hin und her schaukeln. Atmen Sie bewusst und nehmen Sie die Wärme und Geborgenheit wahr, die Sie sich selbst schenken. Studien zeigen, dass auch diese Form der Umarmung das Oxytocin im Körper aktiviert und so eine beruhigende Wirkung entfalten kann.

Entspannung statt Umarmung: Techniken für mehr Wohlbefinden

Auch Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder progressive Muskelentspannung können uns helfen, mit emotionalen Belastungen besser umzugehen. Durch die bewusste Wahrnehmung des eigenen Körpers, gezielte Atemtechniken oder Entspannungsübungen können wir eine tiefe innere Ruhe finden, die eine ähnliche Wirkung auf unser Nervensystem hat wie die körperliche Nähe zu einem anderen Menschen.

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