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Gesundheit 04/2022
Unterkörper einer schlanken Frau, die eine Jeans an hat, welche am Bauch relativ weit ist.
Schlanke Frau mit weiter Jeanshose.

Ist Schlanksein immer gesünder?

Schlanke Menschen leiden seltener unter Krankheiten – kann man das pauschal so sagen? Gibt es ein Idealgewicht? Und wie relevant ist der Body-Mass-Index (BMI)? Wir haben den Experten Prof. Dr. Hans Hauner befragt.

Abzunehmen, nur um einem bestimmten Schönheitsideal zu entsprechen, erscheint immer mehr Menschen zu Recht als Unfug. Doch sollte der Kampf gegen Übergewicht deshalb generell der Vergangenheit angehören? Oder gibt es vielmehr gesundheitliche Gründe, die für eine Gewichtsreduktion sprechen? Prof. Dr. Hans Hauner, Leiter des Else-Kröner-Fresenius-Zentrums für Ernährungsmedizin der Technischen Universität München, hat uns mehr über den Zusammenhang von Gesundheit und Körpergewicht verraten.

Experte Prof. Hauner im Anzug
Prof. Dr. Hans Hauner
© privat

Mobil-e: Herr Prof. Dr. Hauner, wer schlank ist, lebt gesünder – stimmt das?

Prof. Dr. Hans Hauner: Diese Aussage ist grundsätzlich richtig. Wer allerdings zu dünn ist, kann eventuell auch mehr Gesundheitsprobleme haben. Schlimmstenfalls fehlt dem Körper irgendwann die notwendige Energie, um alle wichtigen Körperfunktionen aufrechtzuerhalten. Allgemein gilt, dass Menschen bei einem BMI zwischen 18 und 25 die höchste Lebenserwartung haben und vor vielen modernen Wohlstandskrankheiten wie Herz- und Gefäßkrankheiten, Typ-2-Diabetes und Bluthochdruck gut geschützt sind.

Mobil-e: Wie relevant ist der BMI für die Beurteilung eines gesunden Körpergewichts?

Prof. Dr. Hans Hauner: Der BMI gibt eine gute Orientierung, reicht aber für eine Gesamtbeurteilung allein nicht aus. So haben zum Beispiel sehr muskulöse Menschen einen hohen BMI, der erklärt sich dann durch mehr Muskeln und nicht durch mehr Fett. Wichtig ist auch das Fettverteilungsmuster. Sitzen die überflüssigen Kilos am Bauch, dann wird es gefährlich. Sitzen sie mehr am Gesäß oder an den Oberschenkeln, wie das meist bei Frauen zutrifft, sind sie meist harmlos. Der „Birnentyp“ ist also besser als der „Apfeltyp“. Messen lässt sich das über den Taillenumfang. Ab einem Taillenumfang von 80 cm bei der Frau und 94 cm beim Mann steigt das Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauf-Krankheiten an. Dann sollte immer auch der Blutdruck gemessen und durch Laboranalysen nach Störungen im Fett- oder Zuckerstoffwechsel gesucht werden.

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Was ist der Body-Mass-Index (BMI)?

Der BMI ist ein Indikator zur Bewertung des Körpergewichts im Verhältnis zur Körpergröße.

Zur Einordnung der Werte gibt es drei Hauptkategorien:

  • kleiner als 18:                    Untergewicht
  • zwischen 18 und 25:         gesundes Normalgewicht
  • mehr als 25:                      Übergewicht

Ab einem Wert von 30 spricht man von Adipositas (Fettleibigkeit).

Der BMI gilt für Erwachsene etwa ab dem 18. Lebensjahr.

Unser Tipp: Mit unserem BMI-Rechner können Sie direkt Ihren eigenen BMI ganz leicht berechnen.

Der BMI ist ein guter Richtwert, um das eigene Gewicht einzuordnen. Genauer wird es noch, wenn man das Taille-Hüfte-Verhältnis mit einbezieht.

Hier hilft unser WHR-Rechner (Waist-to-Hip-Ratio)

Mobil-e: Wie erkennt man, dass man das für einen selbst passende Gewicht hat?

Prof. Dr. Hans Hauner: Das ist immer etwas subjektiv. Zum einen gibt es verschiedene, genetisch bedingte Körperbautypen – von ganz schlank bis eher breit. Zum anderen sollte man sich mit seinem Gewicht wohlfühlen und es leicht halten können. Das wichtigste Kriterium ist jedoch, dass der BMI im Bereich des gesunden Normalgewichts, also zwischen 18 und 25, liegt.

Mobil-e: Welche Rolle spielt das Alter?

Prof. Dr. Hans Hauner: Viele Menschen nehmen mit dem Älterwerden deutlich an Gewicht zu. Damit tun sie sich keinen Gefallen, denn Übergewicht hat auch für ältere Menschen fast nur Nachteile und macht sie kränker. Daher lohnt es sich auch für sie, auf ihr Gewicht zu achten. Ein paar Kilos über dem Normalgewicht sind aber akzeptabel und schaffen sogar vorteilhafte Reserven für schwere Krankheiten oder Operationen.

Mobil-e: Woran merkt man, dass man aus medizinischen Gründen abnehmen sollte?

Prof. Dr. Hans Hauner: Mit Übergewicht gehen oft Begleit- und Folgekrankheiten einher. Wird eine solche diagnostiziert, sollte man auf jeden Fall abnehmen, um sie zu lindern oder sogar ganz zu heilen. Noch sinnvoller ist es natürlich, dafür zu sorgen, dass es gar nicht erst so weit kommt, und präventiv an seinem Gewicht zu arbeiten.

Mobil-e: Sollte man dazu besser auf Ernährung oder auf Sport setzen?

Prof. Dr. Hans Hauner: Beides ist sehr wichtig, um das Gewicht zu halten oder bei Bedarf auch zu senken. Die Ernährung hat dabei größere Bedeutung – mit Bewegung oder Sport allein abzunehmen, gelingt nur in geringem Umfang. Körperliche Aktivität hat aber viele andere günstige Wirkungen auf die Gesundheit und führt zu einem besseren Körpergefühl, deswegen würde ich immer eine Kombination aus beidem empfehlen.

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Sich gesund zu fühlen ist gut, sich gesund zu wissen besser: Informieren Sie sich gerne auf unserer Webseite zu unserem kostenlosen Gesundheits-Check-up und lassen Sie sich von Ihrem Arzt von Kopf bis Fuß durchchecken.

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