Vorsorge-Fahrplan in der Schwangerschaft
Junge oder Mädchen? Die Frage ist mit Sicherheit nebensächlich, wenn der Schwangerschaftstests positiv ausgefallen ist. Wichtiger ist: Entwickelt sich mein Kind gesund? Worauf muss ich achten?

Wenn Sie die Schwangerschaft mit einem Test aus der Apotheke festgestellt haben, sollten Sie als erstes Ihren Frauenarzt aufsuchen. Von diesem Frauenarzt erhalten Sie Ihren persönlichen Mutterpass.
Die Schwangerenvorsorge des gesetzlichen Leistungskatalogs gehört zur Top-Vorsorgemedizin in Deutschland. Wir übernehmen die Kosten für alle notwendigen Maßnahmen in der Schwangerschaft. Beispielsweise sind während der Schwangerschaft drei Ultraschalluntersuchungen vorgesehen, um die Lage Ihres Kindes, dessen Entwicklung, auf Wunsch das Geschlecht sowie Mehrlingsgeburten erkennen zu können.
Für alle Untersuchungen des Vorsorge-Fahrplans gilt: Legen Sie Ihrem Arzt oder der Hebamme einfach Ihre elektronische Gesundheitskarte vor. Die regulären Vorsorgeuntersuchungen finden bis zum achten Monat alle vier Wochen, anschließend alle zwei Wochen statt.
Bei einer medizinisch problemlos verlaufenden Schwangerschaft gehören drei Ultraschall-Untersuchungen zum Leistungsumfang des Vorsorge-Fahrplans.
Exklusive Beratung in der Schwangerschaft - Telefonisch unter 0800 255 3002 821

Dafür bieten wir neben dem gesetzlichen Leistungskatalog auch zahlreiche Zusatzleistungen. Gern beraten wir Sie persönlich.
Gut dokumentiert: Der Vorsorge-Fahrplan im Mutterpass
Der Mutterpass ist das wichtigste Dokument während und nach der Schwangerschaft. Dort werden alle Untersuchungsergebnisse eingetragen. Sie sollten ihn daher ständig bei sich tragen.
Schwangerschaftsvorsorge beim Frauenarzt
Schwangerschaftsverlauf | Vorsorge | Was passiert warum? |
---|---|---|
Zu Beginn der Schwangerschaft | Allgemeine Anamnese |
Klärung allgemeiner Fragen zum Gesundheitszustand, beispielsweise:
|
Zu Beginn der Schwangerschaft | Beratung/Aufklärung der Schwangeren |
Aufklärung und Beratung zu den Themen:
|
In den ersten SSW | Hämoglobin-Bestimmung | Niedrige Hämoglobin-Werte können auf eine Anämie hinweisen. Am häufigsten tritt die Eisenmangel-Anämie auf. Ihr Blut wird natürlich auch bei jeder späteren Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchung auf eine Anämie untersucht. |
In den ersten SSW | Blutgruppe, Rhesusfaktor und Antikörper-Suchtest |
Der Rhesus-Faktor kann entweder positiv (D+) oder negativ (D-) sein. Nur ca. 15 % der Frauen sind Rhesus negativ, aber gerade in diesem Fall ist einiges zu beachten. Je nach Blutgruppenfaktor Ihres Partners kann nämlich Ihr Kind sowohl Rhesus positiv als auch negativ sein. Ist es Rhesus positiv und geht während der Schwangerschaft oder der Geburt kindliches Blut in den Blutkreislauf der Mutter über, so besteht die Gefahr, dass Ihr Körper Abwehrstoffe gegen das fremde Blut bildet. |
In den ersten SSW | Röteln-HAH-Test | Wenn Sie bisher noch nicht an Röteln erkrankt waren, kann eine Rötelninfektion zu Beginn der Schwangerschaft Ihr Kind schwer schädigen. In einem solchen Fall stehen heute spezielle Untersuchungsverfahren zur Verfügung, um die Passage des Virus über den Mutterkuchen zu prüfen. |
In den ersten SSW | Lues-Suchreaktion (LSR) | Eine Infektion mit der Geschlechtskrankheit Syphilis (Lues) kann die Gesundheit Ihres Kindes vor und nach der Geburt beeinträchtigen und z .B. zu geistiger Behinderung führen. Durch die Einnahme von Antibiotika durch die Mutter kann ein während der Schwangerschaft mit Syphilis infiziertes Kind noch im Mutterleib behandelt werden. |
In den ersten SSW | Nachweis von Chlamydia trachomatis-Antigen | Der Chlamydia-Nachweis erfolgt durch einen Gebärmutterhalsabstrich. Die bakterienähnlichen Erreger können einen vorzeitigen Blasensprung auslösen, wodurch die Gefahr einer Frühgeburt sowie Erkrankung beim Neugeborenen (Augen- und Lungenentzündungen) steigt. Eine rechtzeitige Antibiotikatherapie schließt diese Gefahren aus. |
In den ersten SSW | HIV-Test (fakultativ) |
Der HIV-Test kann vorhandene Antikörper gegen das HI-Virus im Blut nachweisen. Zwar ist eine Schwangerschaft für symptomfreie HIV-infizierte Frauen meist unproblematisch, dennoch besteht ein Risiko von etwa 13 %, dass ein ebenfalls HIV- infiziertes Kind zur Welt kommt. Zusätzlich kann das Virus über die Muttermilch auf das Baby übertragen werden. Es gibt aber Möglichkeiten, das Infektionsrisiko für das Kind gering zu halten, z. B. durch eine Mehrfachtherapie mit Medikamenten. Da sich das Virus auch in den Körperflüssigkeiten befindet, unter anderem im Blut und im Fruchtwasser, werden weitere Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, um eine Ansteckung während der Geburt zu verhindern. Im Gegensatz zur natürlichen Geburt senkt ein Kaiserschnitt das Risiko der Ansteckung. |
VORSORGEUNTERSUCHUNGEN IN DER SCHWANGERSCHAFT IM ÜBERBLICK, TEIL 2
Schwangerschaftsverlauf | Vorsorge | Was passiert warum? |
---|---|---|
Zwischen der 9. und 12. SSW 19. und 22. SSW 29. und 32. SSW |
Ultraschall-Screening |
Die Ultraschalluntersuchung dient der Überwachung einer normal verlaufenden Schwangerschaft mit folgenden Zielen:
|
26. und 27. SSW bei drohender Frühgeburt Ab der 28. SSW bei Verdacht auf vorzeitige Wehentätigkeit oder bei festgestellten Herztonveränderungen |
CTG (Kardiotokographie) | Die Kardiotokographie wird eingesetzt, um vorzeitige Wehen und/oder kindliche Herzalterationen zu erkennen. |
Zwischen der 24. und 28. SSW | Screening auf Schwangerschaftsdiabetes | Ausführliche Informationen finden Sie hier. |
Zwischen der 24. und 27. SSW | Antikörper-Suchtest | Der Antikörper-Suchtest wird jetzt wiederholt. Wenn die werdende Mutter Rhesus negativ ist und keine Anti-D-Antikörper nachweisbar sind, wird ihr in der 28. bis 30. SSW eine Injektion von Anti-D-Globulin verabreicht. |
Ab der 32. SSW | HBs-Antigen-Nachweis | Hepatitis B ist eine Form der infektiösen Leberentzündung, mit der sich auch Neugeborene folgenschwer anstecken können. Bei Infektionsgefahr wird das Neugeborene sofort geimpft, da somit eine Infektion vermieden werden kann. |
Im regelmäßigen Abstand ca. alle vier Wochen, in den letzten zwei Schwangerschaftsmonaten alle zwei Wochen |
Das sogenannte Gravidogramm (im Mutterpass) ist die medizinische Dokumentation der Schwangerschaft. Hier werden die folgenden Untersuchungsergebnisse regelmäßig erfasst:
|
Weitere Vorsorge und Untersuchungsangebote rund um das Thema Schwangerschaft
Ergänzend werden Schwangeren häufig sogenannte IgEL-Leistungen angeboten. Dazu gehört beispielsweise auch die Nackenfaltenmessung. Diese individuellen Gesundheitsleistungen dürfen von gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen werden. Ein häufiger Grund dafür ist, dass der Nutzen nicht wissenschaftlich nachgewiesen werden konnte. Ihr Arzt ist verpflichtet, Sie vor einer möglichen Behandlung detailliert über die zusätzlichen Kosten zu informieren.
Rufen Sie uns vor der Inanspruchnahme von IgEL-Leistungen an, wir beraten Sie gern.