So belastet Bildschirmzeit die Augen
Wie problematisch ist ständige Smartphone-Nutzung für die Augen? Und steigt dadurch tatsächlich das Risiko für Kurzsichtigkeit?
Inhaltsübersicht
Kurzsichtigkeit: Schadet viel Bildschirmzeit den Augen?
Unzählige Stunden am Smartphone oder Laptop gehören für die meisten von uns heute zum Alltag. Wie problematisch ist es eigentlich für die Augen, wenn wir viel auf den Bildschirm schauen? Und steigt dadurch tatsächlich das Risiko für Kurzsichtigkeit?
Ob an der Uni, bei der Ausbildung oder in der Freizeit – vieles spielt sich heute am Bildschirm ab. Die Augen sind dadurch lange auf die Nähe fokussiert. Dieser ständige Nahblick kann auf Dauer zum Problem werden: Kurzfristig zeigen sich trockene Augen, Kopfschmerzen oder ein verschwommener Blick. Langfristig kann sich der Augapfel verändern und verlängern – ein wichtiger Faktor bei der Entstehung von Kurzsichtigkeit. Neue Forschungsergebnisse deuten sogar darauf hin, dass das Risiko für Kurzsichtigkeit mit jeder zusätzlichen Stunde täglicher Bildschirmzeit messbar steigt.[1]
Was ist Kurzsichtigkeit überhaupt?
Wer kurzsichtig ist, nimmt Objekte in der Ferne nur verschwommen wahr, während Nahes problemlos zu erkennen ist. Ursache ist häufig ein zu langer Augapfel oder eine leicht erhöhte Brechkraft des Auges. Das einfallende Licht wird dadurch vor statt direkt auf der Netzhaut gebündelt. Schon kleine Abweichungen können den Unterschied zwischen klarem und verschwommenem Sehen ausmachen. Kurzsichtigkeit entsteht meist schleichend und entwickelt sich besonders in der Kindheit, Jugend und im jungen Erwachsenenalter weiter – also in einer Phase, in der viele Menschen intensiv lernen, lesen und digitale Geräte nutzen.
Nicht nur Bildschirme machen den Augen Probleme
Kurzsichtigkeit hat mehrere Ursachen, und Bildschirmzeit ist nur eine davon. Wissenschaftlich gut belegt sind vor allem diese Einflüsse:
- Genetische Veranlagung
Wenn ein oder beide Elternteile kurzsichtig sind, steigt auch das eigene Risiko. Die Augen reagieren dann oft sensibler auf längere Phasen der Naharbeit. - Viel Nahsicht insgesamt
Auch wer viel mit Büchern oder Skripten in kurzer Distanz arbeitet, kann damit das Wachstum des Augapfels fördern – und damit die Entwicklung von Kurzsichtigkeit. - Zu wenig Tageslicht
Regelmäßige Zeit im Freien wirkt schützend. Wer selten draußen ist, hat ein höheres Risiko für Kurzsichtigkeit, weil das Auge ohne genügend Licht eher in die Länge wächst.
Mythen und Wahrheit rund um die Kurzsichtigkeit
Rund um Kurzsichtigkeit und Bildschirmzeit kursieren viele Behauptungen. Folgende Mythen tauchen besonders häufig auf und so sieht die Realität aus:
- Mythos 1: „Brillen machen die Augen schlechter.“
Falsch. Eine Brille korrigiert den vorhandenen Sehfehler und entlastet die Augen – sie beeinträchtigt die Sehkraft nicht. - Mythos 2: „Nach dem 18. Lebensjahr ändert sich die Sehstärke kaum noch.“
Stimmt so nicht. Viele werden erst in Ausbildung oder Studium kurzsichtig, weil der Alltag in dieser Phase besonders viel Naharbeit mit sich bringt. - Mythos 3: „Blaues Licht vom Display ruiniert die Augen.“
Dafür gibt es keine wissenschaftlichen Belege. Das blaue Licht von Handy, Laptop & Co. liegt nach aktuellem Stand weit unter den Mengen, die für die Netzhaut gefährlich wären. - Mythos 4: „Wer viel liest, wird immer kurzsichtig.“
Nein. Viel Naharbeit ist ein Risikofaktor, aber mit regelmäßigen Pausen, Tageslicht und Bewegung lässt sich gut gegensteuern.
Fünf Tipps: So entlastest du deine Augen im Alltag
Damit die Augen trotz Studium, Arbeit und Freizeit am Bildschirm entspannt bleiben, helfen ein paar einfache Gewohnheiten, die sich leicht in den Tag einbauen lassen.