Schwangerschaftsvorsorge: Kostenübernahme und Leistungen

Wenn Sie die Schwangerschaft mit einem Test aus der Apotheke festgestellt haben, sollten Sie als erstes Ihren Frauenarzt aufsuchen. Von diesem Frauenarzt erhalten Sie Ihren persönlichen Mutterpass.

Die Schwangerenvorsorge des gesetzlichen Leistungskatalogs gehört zur Top-Vorsorgemedizin in Deutschland:

  • Wir übernehmen die Kosten für alle notwendigen Maßnahmen in der Schwangerschaft.
  • Während der Schwangerschaft drei Ultraschalluntersuchungen vorgesehen, um die Lage Ihres Kindes, dessen Entwicklung, auf Wunsch das Geschlecht sowie Mehrlingsgeburten erkennen zu können.

Für alle Untersuchungen des Vorsorge-Fahrplans gilt: Legen Sie Ihrem Arzt oder der Hebamme einfach Ihre elektronische Gesundheitskarte vor. Die regulären Vorsorgeuntersuchungen finden bis zum achten Monat alle vier Wochen, anschließend alle zwei Wochen statt.

Gut dokumentiert: Der Vorsorge-Fahrplan im Mutterpass

Der Mutterpass ist das wichtigste Dokument während und nach der Schwangerschaft. Dort werden alle Untersuchungsergebnisse eingetragen. Sie sollten ihn daher ständig bei sich tragen.

Vorsorge-Fahrplan in der Schwangerschaft

Schwangerschaftsverlauf Vorsorge Was passiert warum?
Zu Beginn der Schwangerschaft Allgemeine Anamnese

Klärung allgemeiner Fragen zum Gesundheitszustand, beispielsweise:

  • Herz-, Lungen- oder Nierenerkrankungen,
  • familiäre Belastungen, z. B. durch Diabetes, Hypertonie oder psychische Krankheiten
  • Allergien, Blutungs- und Thromboseneigung, Adipositas
  • Klärung des aktuellen Impfstatus
Zu Beginn der Schwangerschaft Beratung/Aufklärung der Schwangeren

Aufklärung und Beratung zu den Themen:

  • Ernährung,
  • Einnahme von Medikamenten während der Schwangerschaft
  • Verzehr von Genussmitteln
  • Arbeit, Sport und Reisen in der Schwangerschaft
  • Geburtsvorbereitung,  Schwangerschaftsgymnastik
  • Krebsfrüherkennungs-untersuchungen während der Schwangerschaft
In den ersten SSW Hämoglobin-Bestimmung

Niedrige Hämoglobin-Werte können auf eine Anämie hinweisen:

  •  Am häufigsten tritt die Eisenmangel-Anämie auf.
  • Ihr Blut wird natürlich auch bei jeder späteren Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchung auf eine Anämie untersucht.
In den ersten SSW Blutgruppe, Rhesusfaktor und Antikörper-Suchtest
  • Der Rhesus-Faktor kann entweder positiv (D+) oder negativ (D-) sein.
  • Nur ca. 15 % der Frauen sind Rhesus negativ, aber gerade in diesem Fall ist einiges zu beachten.
  • Je nach Blutgruppenfaktor Ihres Partners kann nämlich Ihr Kind sowohl Rhesus positiv als auch negativ sein.
  • Ist es Rhesus positiv und geht während der Schwangerschaft oder der Geburt kindliches Blut in den Blutkreislauf der Mutter über, so besteht die Gefahr, dass Ihr Körper Abwehrstoffe gegen das fremde Blut bildet.
In den ersten SSW Röteln-HAH-Test
  • Wenn Sie bisher noch nicht an Röteln erkrankt waren, kann eine Rötelninfektion zu Beginn der Schwangerschaft Ihr Kind schwer schädigen.
  • In einem solchen Fall stehen heute spezielle Untersuchungsverfahren zur Verfügung, um die Passage des Virus über den Mutterkuchen zu prüfen.
In den ersten SSW Lues-Suchreaktion (LSR)
  • Eine Infektion mit der Geschlechtskrankheit Syphilis (Lues) kann die Gesundheit Ihres Kindes vor und nach der Geburt beeinträchtigen und z .B. zu geistiger Behinderung führen.
  • Durch die Einnahme von Antibiotika durch die Mutter kann ein während der Schwangerschaft mit Syphilis infiziertes Kind noch im Mutterleib behandelt werden.
In den ersten SSW Nachweis von Chlamydia trachomatis-Antigen
  • Der Chlamydia-Nachweis erfolgt durch einen Gebärmutterhalsabstrich.
  • Die bakterienähnlichen Erreger können einen vorzeitigen Blasensprung auslösen, wodurch die Gefahr einer Frühgeburt sowie Erkrankung beim Neugeborenen (Augen- und Lungenentzündungen) steigt.
  • Eine rechtzeitige Antibiotikatherapie schließt diese Gefahren aus.
In den ersten SSW HIV-Test
(fakultativ)
  • Der HIV-Test kann vorhandene Antikörper gegen das HI-Virus im Blut nachweisen.
  • Zwar ist eine Schwangerschaft für symptomfreie HIV-infizierte Frauen meist unproblematisch, dennoch besteht ein Risiko von etwa 13 %, dass ein ebenfalls HIV- infiziertes Kind zur Welt kommt.
  • Zusätzlich kann das Virus über die Muttermilch auf das Baby übertragen werden.
  • Es gibt aber Möglichkeiten, das Infektionsrisiko für das Kind gering zu halten, z. B. durch eine Mehrfachtherapie mit Medikamenten.
  • Da sich das Virus auch in den Körperflüssigkeiten befindet, unter anderem im Blut und im Fruchtwasser, werden weitere Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, um eine Ansteckung während der Geburt zu verhindern.
  • Im Gegensatz zur natürlichen Geburt senkt ein Kaiserschnitt das Risiko der Ansteckung.

Vorsorge-Fahrplan in der Schwangerschaft Teil 2

Schwangerschaftsverlauf Vorsorge Was passiert warum?
Zwischen der
  • 9. und 12. SSW
  • 19. und 22. SSW
  • 29. und 32. SSW
Ultraschall-Screening

Die Ultraschalluntersuchung dient der Überwachung einer normal verlaufenden Schwangerschaft mit folgenden Zielen:

  • genaue Bestimmung des Schwangerschaftsalters
  • Entwicklungskontrolle
  • Suche nach auffälligen Merkmalen
  • frühzeitiges Erkennen von Mehrlingsschwangerschaften
  • Bei Risikomerkmalen können weitere Ultraschalluntersuchungen bzw. die Überprüfung per Kardiotokographie notwendig sein.

26. und 27. SSW bei drohender Frühgeburt

Ab der 28. SSW bei Verdacht auf vorzeitige Wehentätigkeit oder bei festgestellten Herztonveränderungen

CTG (Kardiotokographie)
  • Die Kardiotokographie wird eingesetzt, um vorzeitige Wehen und/oder kindliche Herzalterationen zu erkennen.
Zwischen der 24. und 28. SSW Screening auf Schwangerschaftsdiabetes
  • Ausführliche Informationen finden Sie hier.
Zwischen der 24. und 27. SSW Antikörper-Suchtest
  • Der Antikörper-Suchtest wird jetzt wiederholt.
  • Wenn die werdende Mutter Rhesus negativ ist und keine Anti-D-Antikörper nachweisbar sind, wird ihr in der 28. bis 30. SSW eine Injektion von Anti-D-Globulin verabreicht.
Ab der 32. SSW HBs-Antigen-Nachweis
  • Hepatitis B ist eine Form der infektiösen Leberentzündung, mit der sich auch Neugeborene folgenschwer anstecken können.
  • Bei Infektionsgefahr wird das Neugeborene sofort geimpft, da somit eine Infektion vermieden werden kann.
Im regelmäßigen Abstand ca. alle vier Wochen,
in den letzten zwei Schwangerschaftsmonaten alle zwei Wochen
 

Das sogenannte Gravidogramm (im Mutterpass) ist die medizinische Dokumentation der Schwangerschaft. Hier werden die folgenden Untersuchungsergebnisse regelmäßig erfasst:

  • Gewichtskontrolle
  • Blutdruck
  • Untersuchung des Mittelstrahlurins auf z. B. Eiweiß, Zucker und ggf. bakterielle Infektionen
  • Hämoglobin-Bestimmung (zu Beginn der Schwangerschaft und dann bei Normalwert der ersten Untersuchung ab dem sechsten Monat immer, bei Nicht-Normalwert der ersten Untersuchung immer)
  • Kontrolle des Gebärmutterstandes
  • Kontrolle der kindlichen Herztöne
  • Feststellung der Lage des Kindes

Zusätzliche Untersuchungsangebote in der Schwangerschaft

Ergänzend werden Schwangeren häufig sogenannte IgEL-Leistungen angeboten:

  • Dazu gehört beispielsweise auch die Nackenfaltenmessung.
  • Diese individuellen Gesundheitsleistungen dürfen von gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen werden.
  • Ein häufiger Grund dafür ist, dass der Nutzen nicht wissenschaftlich nachgewiesen werden konnte.
  • Ihr Arzt ist verpflichtet, Sie vor einer möglichen Behandlung detailliert über die zusätzlichen Kosten zu informieren.

Rufen Sie uns vor der Inanspruchnahme von IgEL-Leistungen an, wir beraten Sie gern. Sie erreichen uns unter der Telefonnummer 0800 255 0800.

IgEL in der Schwangerschaft

Wissenschaftlich fundiert und ausführlich informiert die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung über alle IgEL-Leistungen für Schwangere auf der Plattform familienplanung.de

Exklusive Beratung in der Schwangerschaft

Wir bieten neben dem gesetzlichen Leistungskatalog auch zahlreiche Zusatzleistungen. Gern beraten wir Sie persönlich. Sie erreichen uns telefonisch unter der Nummer 0800 255 3002 821.

Mehr Zusatzleistungen für Schwangere

Einblick in die Schwangerschaftsvorsorge beim Frauenarzt

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