Warum sind Impfungen auch in der Schwangerschaft wichtig?

Manche Erkrankungen während einer Schwangerschaft können schwerwiegende Folgen für die werdende Mutter und das ungeborene Kind haben. Deshalb sollten Frauen, die schwanger werden möchten, etwaige Impflücken möglichst bereits im Zuge der Familienplanung schließen. Einige Impfstoffe sind aber auch während einer Schwangerschaft erlaubt. Wir geben einen Überblick über die entsprechenden Impfempfehlungen des Berufsverbands der Frauenärzte für werdende Mütter.

Welche Arten von Impfstoffen gibt es?

Um die unterschiedlichen Empfehlungen zu verstehen, ist es hilfreich, die verschiedenen Arten von Impfstoffen zu kennen. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Totimpfstoffen und Lebendimpfstoffen:

  • Totimpfstoffe enthalten nur abgetötete Krankheitserreger beziehungsweise Bestandteile der Erreger. Der Körper erkennt sie als fremd, sodass das körpereigene Abwehrsystem zur Antikörperbildung angeregt wird, ohne dass die jeweilige Krankheit ausbricht.
  • Lebendimpfstoffe enthalten abgeschwächte, aber noch lebende Erreger. Auch sie können die Erkrankung, gegen die sie schützen sollen, nicht auslösen. Personen mit schwachem Immunsystem reagieren jedoch in seltenen Fällen mit Symptomen, die denen der Erkrankung gleichen.

Welche Impfungen sollten bereits vor einer Schwangerschaft geimpft werden?

Während der Schwangerschaft ist jede Mutter über die Nabelschnur eng mit ihrem ungeborenen Kind verbunden, sodass sich nicht nur bei einer Erkrankung, sondern auch bei einer Impfung Viren und Bakterien direkt auf den Embryo übertragen und ihn so schädigen können. Deshalb sollten Lebendimpfstoffe, wie sie beispielsweise für Masern, Mumps, Röteln und Windpocken verwendet werden, nicht während der Schwangerschaft verabreicht werden. Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut empfiehlt, den Immunschutz gegen diese ansteckenden und gefährlichen Krankheiten mindestens vier Wochen vor einer geplanten Schwangerschaft zu erneuern. Wenn Sie also noch keine Immunität gegen diese sogenannten Kinderkrankheiten haben, ist es ratsam, sich vor einer geplanten Schwangerschaft erstmalig impfen oder die vorhandene Impfung auffrischen zu lassen.

Gelber Impfpass mit Spritze und Glasflächen auf einem Tisch.

Welche Impfungen sind auch während einer Schwangerschaft möglich und sinnvoll?

Totimpfstoffe, zu denen auch die Grippeimpfung gehört, gelten sowohl für werdende Mütter als auch für ihre ungeborenen Kinder als sicher. Besonders während der Schwangerschaft wird die Grippeimpfung dringend empfohlen, da Grippeerkrankungen in dieser Zeit häufig vorkommen und die Auswahl an geeigneten Medikamenten begrenzt ist. Da sich Grippeviren ständig verändern, sollte die Grippeimpfung jedes Jahr erneuert werden. Andere Totimpfstoffe sollten während der Schwangerschaft nur verabreicht werden, wenn sie wirklich notwendig sind, und möglichst nicht in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten. Der Grund hierfür ist, dass im Falle möglicher Schwangerschaftskomplikationen Spekulationen über einen Zusammenhang mit der Impfung unnötig belastend wären. Für Schwangere unbedenklich sind zum Beispiel Impfungen gegen Keuchhusten (Pertussis), Tetanus (Wundstarrkrampf), Diphterie sowie Hepatitis A und B.

RSV-Impfung für Schwangere

Wir übernehmen die Kosten für die RSV-Impfung für Schwangere in der 24. bis 36. Schwangerschaftswoche.

Bei der Planung von Reisen für Schwangere: Impfempfehlungen checken

Unabhängig von einer möglichen Schwangerschaft gilt: Wenn Sie in Regionen reisen, in denen das Infektionsrisiko erhöht ist, sollten Sie sich über empfohlene Reiseimpfungen informieren. Seien Sie dabei besonders sorgfältig, wenn Sie planen, schwanger zu werden, und erkundigen Sie sich am besten schon vor der Buchung, welche Impfungen sich mit einer Schwangerschaft vereinbaren lassen. Einige Impfstoffe, wie die gegen Kinderlähmung, Tollwut und Typhus, gelten als sicher für Mutter und Kind. Hingegen wird von Impfungen gegen Cholera und Gelbfieber abgeraten. Grundsätzlich sollten Schwangere Regionen mit erhöhtem Infektions- und Krankheitsrisiko meiden.

Auch für Familienmitglieder gilt: Impfschutz auffrischen

Nicht nur werdende Mütter, sondern auch alle Personen, die engen Kontakt zum Neugeborenen haben werden, wie Väter, Geschwister, Großeltern und Babysitter, sollten ihren Impfstatus überprüfen und gegebenenfalls notwendige Impfungen auffrischen lassen. In den ersten Lebensmonaten erhalten Neugeborene zwar den sogenannten "Nestschutz", da sie während der Schwangerschaft viele Antikörper von der Mutter bekommen haben. Dieser Schutz nimmt jedoch nach einigen Wochen ab.

Lassen Sie sich beraten!

Da eine geplante Schwangerschaft ohnehin oft mit viel Aufregung einhergeht, sollten Sie sich nicht unnötig verrückt machen. Lassen Sie sich ganz in Ruhe von Ihrem Haus- oder Frauenarzt bezüglich der erforderlichen Impfungen beraten.

Zusätzliche Informationen zum Thema Impfungen und die Kostenübernahme finden Sie auch auf unserer Website. Gleich informieren!

Aktualisiert am

Autor: Mobil Krankenkasse

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