Wenn die Großeltern im Familienalltag eine Rolle spielen, kann das für alle bereichernd sein. Gleichzeitig birgt die neue Situation jedoch ein erhebliches Potenzial für Konflikte. Das liegt vor allem daran, dass in Erziehungsfragen nicht immer Einigkeit zwischen den Generationen herrscht. Werden die alltäglichen Regelungen der Eltern hinsichtlich Ernährung, Schlafenszeiten & Co. durch Oma und Opa untergraben, ist Streit meist vorprogrammiert. Doch warum ist gerade die Kindererziehung zwischen Eltern und Großeltern so ein sensibles Thema?

Das Beziehungsgefüge verschiebt sich

Wenn erwachsene Kinder Eltern werden, rücken sie in denselben Rang wie ihre eigenen Eltern auf. Diese müssen nun lernen, ihr Kind nicht mehr als Kind zu behandeln, sondern es als Elternteil und somit als erziehungsberechtigte Person zu respektieren. Das fällt vielen Großeltern schwer – aber es ist lernbar. Andersherum reagieren junge Eltern oft empfindlich, wenn Oma und Opa Erziehungstipps anbringen. Hier gilt es, ein wenig Nachsicht walten zu lassen. Denn: Wenn die Großeltern Ratschläge geben, dann tun sie dies in der Regel nicht, um irgendwen zu verletzen, sondern weil ihnen die Kinder und Enkel wichtig sind.

Oft führen unausgetragene Konflikte zu Streit

Sich hin und wieder in die Haare zu bekommen, ist in jeder Beziehung normal – und somit auch in der zwischen Eltern und Großeltern. Für beide Seiten gilt deshalb: Nicht jede Meinungsverschiedenheit sollte gleich dramatisiert werden. Problematisch wird es allerdings, wenn sich die jungen Eltern selbst noch nicht von ihren Eltern gelöst haben oder es unausgetragene Konflikte zwischen den Generationen gibt. In diesem Fall können alte Probleme durch das Enkelkind wieder hochkommen. Es kann dann beispielsweise sein, dass die Großeltern einen harmlosen Tipp geben und die Eltern sich sofort gekränkt fühlen. Solche Konflikte lassen sich nur lösen, wenn alle Beteiligten in einem Gespräch versuchen, das Thema zu klären und sich zu versöhnen. Das Verzeihen vergangener Verletzungen ist wichtig, um einen Neuanfang zu finden. Gelingt dies nicht, können Streitpunkte auch durch Distanz vermieden oder gemildert werden.

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Fünf Tipps, wie sich Streit mit den Großeltern vermeiden lässt

Es gibt viele Gründe, warum Eltern und Großeltern sich um ein gutes Verhältnis bemühen sollten: So können Oma und Opa nicht nur ein echter Rettungsanker sein, wenn es um die Kinderbetreuung geht, sondern auch wichtige Bezugspersonen für ihre Enkel. Sie ergänzen die Eltern, haben oft mehr Zeit für gemeinsame Aktivitäten, vermitteln Werte und geben Einblicke in das Leben einer anderen Generation. Kommt es im schlimmsten Fall zum radikalen Bruch, werden neben Oma und Opa auch die Enkel getroffen. Im Interesse der Kinder sollten sich Eltern und Großeltern deshalb um eine gute Beziehung bemühen. Diese Tipps können dabei helfen:

Dass die frischgebackenen Eltern erst einmal für sich Zeit mit ihrem Baby verbringen möchten, ist normal und verständlich. Ein erstes Kennenlernen sollten Sie Oma und Opa dennoch ermöglichen. Mit der Zeit pendelt sich in der Regel ganz von allein ein, wie oft die Großeltern ihr Enkelkind sehen.

Klare Erziehungsregeln sind das A und O, um Konflikte zu vermeiden. Regeln, die Sie als Eltern aufgestellt haben, dürfen von den Großeltern nicht wissentlich gebrochen werden. Bestenfalls besprechen alle gemeinsam, in welchen Fällen Ausnahmen okay sind und in welchen nicht.

Auch wenn bei Oma und Opa einiges anders gehandhabt wird als zu Hause, brauchen Sie sich als Eltern nicht gleich um die Erziehung zu sorgen. Kinder sind früh in der Lage, das zu differenzieren. Es kann sogar ihre soziale Kompetenz stärken, wenn sie lernen, dass es bei unterschiedlichen Menschen unterschiedliche Regeln gibt.

Ganz egal, ob die Eltern oder die Großeltern ein Problem ansprechen möchten: Wichtig ist neben dem ruhigen Tonfall auch der passende Zeitpunkt. Wenn das Baby gerade schreit, sind ohnehin alle gereizt und der nächste Konflikt vorprogrammiert – besser ist es, sich für ein Gespräch zu verabreden und bei einem Kaffee in Ruhe zu unterhalten.

Viele Eltern sehen es als selbstverständlich an, dass Oma und Opa auf die Kinder aufpassen. Das ist aber keineswegs so. Deshalb gilt: Vergessen Sie nicht, sich regelmäßig bei Oma und Opa zu bedanken und ihnen auch mal Blumen mitzubringen oder sie zum Essen einzuladen. Wenn alle zusammen sind, freuen sich meist auch die Enkelkinder.

Aktualisiert am

Autor: Mobil Krankenkasse

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