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Ausgabe 04/2021
Gesundheit 04/2021
Ein älteres Paar tanzt glücklich bei einer Tanzveranstaltung

Förderung der mentalen Gesundheit in Pflegeeinrichtungen

Die Mobil Krankenkasse setzt in Kooperation mit der cco netzwerke GmbH die Projekte „Tanz Dich stark“ und „Stark im Alter“ in Pflegeeinrichtungen um und fördert damit gezielt die mentale Gesundheit der Bewohnerinnen und Bewohner.

Der Pflegesektor in Deutschland befindet sich aufgrund demografischer, gesellschaftlicher und versorgungsstruktureller Entwicklungen seit vielen Jahren im Wandel. Insgesamt werden 54 Prozent der Pflegebedürftigen stationär versorgt. Hier nehmen insbesondere psychische Krankheitsbilder und Demenz eine immer größere Rolle ein. Gemeinsam mit der cco netzwerke GmbH aus Lage – einem Institut für Organisations- und Persönlichkeitsentwicklung – setzen wir als Mobil Krankenkasse in Pflegeeinrichtungen an dieser Problematik an.

„Es ist wichtig zu wissen, dass Körper und Geist in einer ganz engen Verbindung und Wechselwirkung zueinander stehen. Das heißt, sie beeinflussen sich gegenseitig“, betont Farina Lomsché, Trainerin der cco netzwerke GmbH. Sie und ihre Kolleginnen führen die beiden Projekte in den verschiedenen Einrichtungen durch. Im Jahr 2021 konnten insgesamt zehn Projekte gemeinsam umgesetzt werden. Ziel ist es, hiermit die mentale Gesundheit der Bewohnerinnen und Bewohner zu fördern, um wiederum körperlichen Erkrankungen entgegenzuwirken. Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie, in denen v.a. alte Menschen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen sehr isoliert leben müssen, ist die gezielte Gesundheitsförderung besonders wichtig. Lomsché ergänzt: „Es ist wichtig, auch in dieser herausfordernden Zeit Angebote und Abwechslung im Alltag zu schaffen und gemeinsam glückliche Momente zu erleben.“ Gerade deswegen werden auch im Jahr 2022 zehn weitere Projekte gemeinsam mit der cco netzwerke GmbH umgesetzt.

„Tanz Dich stark“ bei Lieblingsmusik

In dem Projekt erarbeiten und erlernen die Bewohnerinnen und Bewohner gemeinsam mit der Trainerin kleine Choreografien zu altbekannten Volksliedern oder – je nach Musikgeschmack – zu aktuellen Hits. Bei den verschiedenen Sitztänzen kommen jedoch nicht nur Arme und Beine in Bewegung, auch kognitive, emotionale und soziale Fähigkeiten werden angesprochen und gefördert. Die Teilnehmenden erinnern sich an die Texte der Lieder und lassen Erinnerungen aufleben. „Es ist schön, im Projekt zu erleben, wie Lieder bestimmte Erinnerungen oder Emotionen ansprechen“, so Lomsché. Sie beschreibt, dass genau diese Verknüpfung emotionaler und sozialer Faktoren der Schwerpunkt des Projektes sei und damit das Miteinander in der Gruppe sowie das Erleben eines Gemeinschaftsgefühls im Fokus stehe. Gleichzeitig erleben sich die Teilnehmenden im Projekt als aktiv und gestaltend, wodurch die eigene Lebensqualität steigt. Laut Lomsché „zählt am Ende einer jeden Sitzung der schöne Moment und vor allem der Spaß, den alle miteinander haben“. Die Erfahrung zeigt: Die Lieblingstänze der Teilnehmenden werden immer noch regelmäßig gemeinsam geübt, auch wenn das Projekt mit seinen zehn Sitzungen bereits abgeschlossen ist. Danach werden Betreuungskräfte und interessiertes Personal in einem abschließenden Termin über die Tänze informiert, sodass das Projekt nachhaltig in den Angeboten der jeweiligen Einrichtung verankert werden kann. 

Den Alltag meistern und gestärkt aus Krisen herausgehen

Das zweite Projekt, „Stark im Alter“, basiert auf dem Begriff der Resilienz und beschäftigt sich unter anderem mit den Fragen: Wie schaffen wir es eigentlich unser Leben lang, Herausforderungen zu bewältigen und aus ihnen zu lernen? Wie haben sich unsere Herausforderungen im Laufe des Lebens gewandelt? Und was können wir noch von anderen lernen, um mental immer möglichst stark zu sein? Die Trainerinnen der cco netzwerke GmbH erarbeiten in diesem Rahmen gemeinsam mit den Bewohnern und Bewohnerinnen Bewältigungsstrategien für deren individuellen Alltag. In der Umsetzung orientieren sie sich an verschiedenen Tieren, die alle eine Säule der Resilienz verkörpern. Jedes Tier bringt eine Geschichte mit, die in gemeinschaftlicher Runde vorgelesen wird. Anschließend wird aus dem eigenen Leben und den selbst gesammelten Erfahrungen berichtet.

Zum Abschluss bekommen die Teilnehmenden eine Methode mit auf den Weg, wie sie selbst ihre resilienten Eigenschaften trainieren können. „Gerade durch die coronabezogenen Maßnahmen, die eine starke Isolation und Einschränkung der sozialen Interaktion bedingten und auch immer noch den Alltag einschränken, gibt es immer genügend Gesprächsstoff. Ich erlebe die Bewohner aber sehr kreativ im Umgang mit der Situation. Dabei helfen sie sich meist selbst – bildlich gesprochen – wieder auf die Beine“, resümiert Farina Lomsché. Nebenbei erleben die Teilnehmenden eine Zeit in Gemeinschaft und am Ende zählt auch in diesem Projekt der schöne Moment, der gemeinsam verbracht wird. Nach den insgesamt neun Projektsitzungen ist eine Schulung für Mitarbeitende der jeweiligen Einrichtung vorgesehen. Lomsché sagt: „So können die Themen in bestehende Angebote der Einrichtung eingebunden werden. Das Projekt wirkt dadurch sehr nachhaltig.“

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