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Work & Life 03/2023
Depressive, traurige Frau sitzt und stützt Kopf in die Hand.

People Pleasing: So lernen Sie, auch mal nein zu sagen

People Pleaser sind Menschen, die es anderen immer recht machen und sich dabei selbst oft aus den Augen verlieren. Welche Ursachen hat dieses Verhaltensmuster? Und wie gelingt es Betroffenen, häufiger Grenzen zu setzen und Nein zu sagen?

Freundlich und hilfsbereit zu sein, ist im Allgemeinen eine gute Sache. Wenn wir jedoch ständig Dinge für andere tun und dabei unsere eigenen Bedürfnisse vernachlässigen, wird es kritisch. „People Pleasing“ nennt sich dieses Verhaltensmuster, zu Deutsch „Menschen gefallen“. Vielen Betroffenen ist gar nicht bewusst, wie bedenklich ihr Handeln ist – kein Wunder, denn die positiven Reaktionen der Mitmenschen sind unmittelbar spürbar, während sich die negativen Folgen für die eigene Gesundheit nur indirekt und oft erst auf lange Sicht äußern. Wie kann man überhaupt erkennen, dass man selbst ein People Pleaser ist? Und wie lernt man, im eigenen Interesse auch mal Nein zu sagen?

Wie äußert sich People Pleasing?

Es gibt eine Reihe von Verhaltensweisen, zu denen People Pleaser neigen. Wer vermutet, ein People Pleaser zu sein, kann sich mit folgenden Fragen selbst auf die Schliche kommen:

  1. Fällt es Ihnen schwer, Nein zu sagen – und fühlen sie sich schuldig, wenn Sie es tun?
  2. Befürchten Sie, dass andere Sie für egoistisch halten, wenn Sie eine Bitte ablehnen?
  3. Haben Sie wenig Zeit für sich, weil Sie immer für andere „im Einsatz“ sind?
  4. Sind Sie eher kritisch mit sich selbst und Ihren eigenen Leistungen?
  5. Beschäftigt Sie oft die Frage, was andere über Sie denken könnten?
  6. Geben Sie vor, mit anderen übereinzustimmen, obwohl das gar nicht der Fall ist?
  7. Sagen Sie oft, dass es Ihnen leidtut, wenn andere mit irgendetwas unzufrieden sind?
  8. Nehmen Sie manchmal die Schuld für etwas auf sich, was gar nicht Ihre Schuld ist?

​​​​​​​Oft ist ein geringer Selbstwert schuld

Natürlich kann die Motivation, anderen zu helfen, eine Form von Altruismus sein, das heißt, die Person möchte wirklich sicherstellen, dass andere Menschen die Hilfe bekommen, die sie brauchen. Häufiger ist aber ein geringes Selbstwertgefühl die Triebfeder für People Pleasing. Betroffene haben dann einen enormen Wunsch nach Anerkennung, die sie durch Gefälligkeiten erhalten möchten. Oft ist mit dem geringen Selbstwert auch die Angst verbunden, dass andere einen nicht mögen, wenn man nicht alles tut, um sie glücklich zu machen. Schmerzhafte, schwierige oder traumatische Erfahrungen in der Vergangenheit können ebenfalls eine Rolle spielen. Menschen versuchen dann, so angenehm und nützlich wie möglich zu sein, um eine erneute negative Erfahrung zu vermeiden. Schließlich kann auch ein ausgeprägter Perfektionismus dazu beitragen, dass man stets für das Wohlergehen im Umfeld sorgen möchte.

Warum sollten People Pleaser ihr Handeln überdenken?

Anderen gefallen zu wollen, ist nicht unbedingt etwas Schlechtes. Und Hilfsbereitschaft ist auch wichtig zur Pflege gesunder Beziehungen. Problematisch wird es erst, wenn man das Glück anderer über das eigene emotionale Wohlbefinden stellt. Wer seine gesamte Energie darauf verwendet, dafür zu sorgen, dass es anderen gut geht, hat bald keine Kraft mehr, um sich um sich selbst zu kümmern. Die Folgen sind Stress und Erschöpfungszustände bis hin zum Burn-out. Hinzu kommt: Ist man immer zur Stelle, um anderen zu helfen, erhält man oft mit der Zeit nicht mehr die gewünschte Anerkennung – die Unterstützung wird zur Selbstverständlichkeit und nicht selten steigt sogar die Erwartungshaltung, sodass man sich genötigt sieht, mehr und mehr für andere zu tun. Es entsteht ein Teufelskreis, der für Frust und Enttäuschung sorgt und das Selbstwertgefühl weiter reduziert.

So lernen People Pleaser, Nein zu sagen

Glücklicherweise gibt es einige Maßnahmen, die Betroffene ergreifen können, um nicht länger ein People Pleaser zu sein.

  1. Setzen Sie Grenzen: Es ist wichtig, dass Sie Ihre Grenzen kennen und diese auch kommunizieren. Sagen Sie klar und deutlich, was Sie bereit sind, auf sich zu nehmen. Und wenn Sie den Eindruck haben, dass jemand zu viel von Ihnen verlangt, lassen Sie ihn auch das wissen.
  2. Fangen Sie klein an: Verhaltensmuster zu ändern ist schwierig. Beginnen Sie deshalb mit Babyschritten, zum Beispiel indem Sie kleinere Bitten ablehnen oder Ihre abweichende Meinung zunächst bei Personen zu äußern, die Ihnen in jedem Fall wohlgesonnen sind.
  3. Schinden Sie Zeit: Wenn Sie jemand nach einem Gefallen fragt, erbitten Sie sich Bedenkzeit. Auf diese Weise können Sie noch mal in sich gehen und besser entscheiden, ob Sie wirklich Lust und Zeit haben, diese Aufgabe zu übernehmen.
  4. Führen Sie positive Selbstgespräche: Wann immer Sie versucht sind, nachzugeben, stärken Sie Ihre Entschlossenheit, indem Sie sich daran erinnern, dass Sie es verdienen, Zeit für sich selbst zu haben – und dass Sie es ohnehin nicht jedem recht machen können.
  5. Bewerten Sie die Anfrage: People Pleaser laufen immer wieder Gefahr, dass andere versuchen, sie auszunutzen. Gibt es Personen, die regelmäßig etwas von Ihnen wollen, aber auf Tauchstation gehen, wenn Sie sie um eine Gegenleistung bitten? Achten Sie auf solche Anzeichen und ziehen Sie Ihre Konsequenzen daraus.
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