Cannabis-Legalisierung: Welche Risiken bringt der Konsum mit sich?
Die Legalisierung von Cannabis sorgt seit Jahren für Diskussionen. Seit April ist es in Deutschland möglich, das Rauschmittel für den nichtmedizinischen Gebrauch zu erwerben. Welche Regeln gelten jetzt und worauf sollte man beim Konsum achten?
Seit kurzem ist der Konsum von Cannabis in Deutschland nicht nur zu medizinischen Zwecken, sondern auch zum reinen Genuss legal. Die Bundesregierung hat sich zu diesem Schritt entschieden, weil der Cannabiskonsum in den vergangenen Jahren trotz Verbot immer mehr angestiegen ist. Cannabis vom Schwarzmarkt enthält zudem häufig giftige Beimengungen, Verunreinigungen oder synthetische Cannabinoide, was die Risiken für die Gesundheit weiter erhöht. Das neue Gesetz zielt darauf ab, zu einem verbesserten Gesundheitsschutz beizutragen, die cannabisbezogene Aufklärung und Prävention zu stärken, die organisierte Drogenkriminalität einzudämmen sowie den Kinder- und Jugendschutz zu stärken. Demnach bietet es Erwachsenen ab 18 Jahren einen legalen und sicheren Zugang zu Cannabis. Allerdings sollen Konsumenten weiterhin verantwortungsbewusst damit umgehen und die gesetzlichen Vorgaben beachten.
Was ist erlaubt, was nicht?
Die genauen Einschränkungen variieren je nach Bundesland, da die Umsetzung der kontrollierten Abgabe in Deutschland Ländersache ist. Grundsätzlich gelten folgende Regeln:
- Erwachsene ab 18 Jahren dürfen 25 g Cannabis für den Eigenkonsum besitzen oder über einen sogenannten Cannabis-Club beziehen und mit sich führen.
- Erwachsene, die seit mindestens sechs Monaten einen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland haben, dürfen für den Eigenbesitz maximal drei Cannabispflanzen gleichzeitig anbauen.
- Der Verkauf an Minderjährige bleibt weiterhin verboten.
- Außerdem müssen Konsumentinnen und Konsumenten die gesetzlichen Vorgaben zur Aufbewahrung und zum Transport von Cannabis beachten.
- Im Beisein von Minderjährigen ist der Konsum von Cannabis grundsätzlich verboten, im Umkreis von 100 Metern um Schulen, Kindergärten, Spielplätzen, öffentlichen Sportstätten und in Fußgängerzonen gilt das Verbot von 7:00 bis 20:00 Uhr.
- Medizinisches Cannabis bleibt auf Rezept weiterhin in der Apotheke erhältlich.
Die potenziellen Risiken von Cannabis
Selbst in geringen Mengen kann der Konsum von Cannabis negative Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit haben. Langfristig können weitere Risiken auftreten:
- Kognitive Beeinträchtigung: Das Rauchen von Cannabis kann die geistigen Fähigkeiten wie die Aufmerksamkeitsspanne und das Kurzzeitgedächtnis beeinträchtigen. Dies erhöht das Risiko von Unfällen und kann Probleme am Arbeitsplatz mit sich bringen.
- Erhöhte Herzfrequenz: Cannabis kann nach dem Rauchen die Herzfrequenz für bis zu drei Stunden erhöhen, was das Risiko eines Herzinfarkts erhöht.
- Abhängigkeitspotenzial: Ein regelmäßiger Konsum von Cannabis kann zu einer psychischen und körperlichen Abhängigkeit führen.
Cannabisabhängigkeit: ein oft unterschätztes Risiko
Die Annahme, dass Cannabis nicht süchtig machen kann, ist noch immer weit verbreitet. Dies mag daran liegen, dass sich die Abhängigkeit nicht auf ein Merkmal reduzieren lässt. Im Vergleich zu anderen Drogen treten zudem seltener körperliche Entzugserscheinungen auf. Stattdessen sind psychische Symptome wie Nervosität, Reizbarkeit, Schlafstörungen, Angst und Appetitverlust typisch. Ein Warnsignal ist auch, wenn der Konsum von Cannabis zunehmend zur Vermeidung unangenehmer Gefühle wie Langeweile, Angst und anderer Probleme dient. Der Cannabis Selbsttest gibt Ihnen die Möglichkeit, innerhalb weniger Minuten online zu überprüfen, ob es bei Ihnen Anzeichen einer Abhängigkeit gibt.
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