Was tun gegen Badedermatitis?
Wenn die Haut nach einem erfrischenden Bad im Baggersee mit juckenden Pusteln übersät ist, deutet alles auf eine Badedermatitis hin. Wir verraten, was es mit der Hauterkrankung auf sich hat und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.
Endlich ist der Sommer da und die Temperaturen laden zum Baden im Freien ein. Selbst in unbeheizten Naturbädern und Seen ist das Wasser jetzt meist angenehm warm. Dort fühlen sich allerdings nicht nur wir Menschen wohl, sondern auch sogenannte Zerkarien – winzig kleine Larven verschiedener Saugwurmarten. Treffen Mensch und Larve aufeinander, kann eine Badedermatitis, auch Zerkariendermatitis genannt, die Folge sein.
Zerkariendermatitis: wenn winzige Larven ihr Ziel verfehlen
Normalerweise befallen die Zerkarien Wasserschnecken und -vögel, um sich in ihnen weiterzuentwickeln. Im warmen Wasser des Badesees „verirren“ sich die Larven allerdings gelegentlich und docken fälschlicherweise auf der Haut des Menschen an. Wenn sie dort eindringen, kann es zu einer allergischen Hautreaktion kommen. Medizinisch ist dann von einer Badedermatitis oder Zerkariendermatitis die Rede. Besonders viele Saugwurmlarven tummeln sich in flachen Gewässern, deren Uferbereich stark mit Pflanzen bewachsen ist, da hier viele Wasserschnecken und -vögel leben. Sie kommen allerdings nur in Süßwasser vor. Über die hygienische Wasserqualität eines Badesees sagt das Auftreten von Zerkarien übrigens nichts aus.
Eine ärztliche Behandlung ist in der Regel nicht erforderlich
Auch wenn die Ursache für die Badedermatitis in so manchen Ohren schaurig klingen mag: Es handelt es sich um eine ungefährliche Hauterkrankung. Die Zerkarien wandern in der menschlichen Haut parallel zur Oberfläche ein paar Millimeter weiter, entwickeln sich aber nicht und sterben nach ein paar Stunden ab. Die Haut reagiert allerdings mit Juckreiz und Rötungen an den Stellen, die von den Wurmlarven durchdrungen wurden. Es entstehen zahlreiche kleine Blasen und Pusteln. Bis der Hautausschlag abklingt, können sieben bis 20 Tage vergehen. Eine medizinische Behandlung ist nicht notwendig. Die Quaddeln sollten jedoch nicht aufgekratzt werden, damit sie sich nicht entzünden. Salben oder Lotionen können ebenso wie Kühlpacks helfen, den starken Juckreiz zu lindern.
Wie können Sie sich schützen?
Wer gern in freien Gewässern badet, kann es kaum vermeiden, hin und wieder mit Zerkarien in Kontakt zu kommen. Folgende Tipps helfen jedoch, das Risiko gering zu halten:
- Informieren Sie sich im Internet über das Gewässer, in dem Sie baden möchten. Achten Sie auch auf Warnhinweise vor Ort.
- Meiden Sie pflanzenreiche Uferzonen und Bereiche, in denen viele Enten schwimmen – dort ist die Gefahr, auf Zerkarien zu treffen, am höchsten.
- Bevorzugen Sie kühleres, tiefes Wasser gegenüber seichten, warmen Stellen.
- Cremen Sie sich vor dem Baden mit wasserabweisendem Sonnenschutz ein. Dieser erschwert das Eindringen der Zerkarien.
- Duschen Sie, wenn möglich, nach dem Baden oder rubbeln Sie sich zumindest ordentlich mit einem Handtuch ab und wechseln Sie die Badekleidung.
- Locken Sie Enten in Badegewässern nicht mit Futter an. Je mehr Wasservögel darin leben, desto schneller verbreiten sich auch die Zerkarien.
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