Volkskrankheit Venenleiden: wann Sie handeln sollten
Viele Betroffene empfinden die blau verdickten Gefäße nur als optisches Problem. Doch Krampfadern sind mehr als nur ein Schönheitsmakel – oft stellen sie auch ein medizinisches Problem dar. Welche Behandlungsmethoden wann sinnvoll sind, haben wir für Sie zusammengefasst.
Venenleiden gelten als Volkskrankheit: Etwa fünf Millionen Menschen in Deutschland sind von einer chronischen Venenerkrankung betroffen. Krampfadern (Varizen) treten dabei am häufigsten auf. Wird eine Venenerkrankung frühzeitig erkannt, können die Beschwerden oft bereits mit einer Kompressionsstrumpftherapie deutlich gelindert werden und den Betroffenen vor Folgeschäden schützen.
Krampfadern: Ursachen und Risikofaktoren
Varizen entstehen, wenn sich das Blut in den oberflächlichen Beinvenen staut. Typischerweise schwellen die Venen an, treten nach außen hervor und schimmern violett oder bläulich durch die Haut. Doch wie bei vielen anderen Erkrankungen ist das Risiko für die Entstehung von Krampfadern nicht bei allen Menschen gleich hoch. Durch folgende Faktoren wird das Risiko erhöht:
- langes Stehen und Sitzen
- genetisch bedingte Venenschwäche
- Übergewicht
- höheres Lebensalter
- bestehende Gefäßerkrankungen
- Schwangerschaft
Wann ist ein Eingriff notwendig?
Notwendig ist eine Krampfader-OP, wenn die Gefäße bereits beschädigt sind und Blut ins Gewebe austritt, wenn sich die Haut an den Beinen verändert, wenn ein erhöhtes Thromboserisiko besteht oder wenn regelmäßig Beschwerden auftreten. Mittlerweile gibt es verschiedene OP-Möglichkeiten. Als Alternative zur konservativen Methode der Krampfaderentfernung, dem „Stripping“, bieten innovative Behandlungsmethoden zahlreiche Vorteile für die Patientinnen und Patienten. Sowohl bei der Radiofrequenz- als auch bei der Lasertherapie werden die Venen mittels Wärme durch eine Sonde von innen verschlossen und nach einiger Zeit selbstständig vom Körper abgebaut.
„Beide Therapien sind minimalinvasiv und bieten im Vergleich zum chirurgischen Venenstripping weniger schwere Nebenwirkungen und Komplikationen sowie eine schnellere Erholungszeit für die Erkrankten. Insgesamt sind die Risiken um ein Vielfaches kleiner“, so Allgemeinmediziner Dr. med. Jan Philipp Albersmeier. Wer eine Venenerkrankung bei sich vermutet, sollte sich an erster Stelle an seinen Hausarzt oder seine Hausärztin wenden: „Oft lassen sich in leichten Fällen durch Änderungen der Lebensgewohnheiten und die Verordnung von Thrombosestrümpfen sehr gute Ergebnisse erzielen. Wenn die Indikation besteht, erfolgt dann die gezielte Überweisung zum Venenspezialisten. Krampfadern sollten behandelt werden, wenn sie zu Symptomen führen, die das alltägliche Leben negativ beeinflussen: Schmerzen oder Schwellungen sind ein Warnsignal. Die häufigsten Komplikationen sind die venöse Insuffizienz, venöse Beingeschwüre, Venenentzündungen und Thrombosen“, so Albersmeier.
Gut zu wissen!
Weniger Komplikationen, schnellere Genesung, minimalinvasiv: Innovative Behandlungsmethoden zur Entfernung von Krampfadern bieten viele Vorteile. Die Mobil Krankenkasse übernimmt für ihre betroffenen Versicherten die Kosten für die Therapie via Radiofrequenz oder Laser. Hier finden Sie weitere Informationen.