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Gesundheit 01/2025
Ein junger Mann steht in einem Park und schnäuzt sich die Nase. Aktuelle Ausgabe

Hyposensibilisierung: Der Allergie langfristig den Kampf ansagen

Juckende Augen, laufende Nase und ständiges Niesen: Kaum ist der Frühling da, leiden viele Allergiker unter diesen lästigen Beschwerden. Eine Hyposensibilisierung kann helfen, die Symptome einer Allergie langfristig zu lindern.

Die Sonne zeigt sich häufiger, die Temperaturen steigen und die Natur wird wieder grüner und bunter: Der Frühling ist da. Was für viele Lebensqualität bedeutet, ist für Allergiker oft eine Herausforderung. Pollen fliegen durch die Luft und verursachen bei vielen Allergikern lästige Symptome. An schöne Spaziergänge bei frühlingshaften Temperaturen ist oft nicht zu denken. Viele greifen dann zu Medikamenten wie Antiallergika. Um die Symptome zu lindern und langfristig Asthma zu verhindern, kann auch eine Hyposensibilisierung sinnvoll sein. Sie ist bisher die einzige ursächliche Allergiebehandlung. Die Betroffenen erhalten dabei das für sie relevante Allergen, um den Körper so daran zu gewöhnen.

Was ist eine Hyposensibilisierung und welche Kosten übernimmt die Krankenkasse?

Die Hyposensibilisierung, auch Desensibilisierung, Allergieimpfung oder spezifische Immuntherapie genannt, ist eine Methode zur Allergiebehandlung, die dem Körper die Überreaktion auf das Allergen abgewöhnen soll. Dazu wird er mit steigenden Konzentrationen des Allergens konfrontiert. Je nach Verträglichkeit steigert man die Dosis von Mal zu Mal. Die Hyposensibilisierung wird unter anderem angewendet bei Pollenallergien, Hausstaubmilbenallergien, Hunde- und Katzenhaarallergien und vor allem bei Heuschnupfen.

Die Kosten für die Hyposensibilisierung werden von uns übernommen. Die erforderlichen verschreibungspflichtigen Medikamente werden von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt auf einem Kassenrezept/eRezept verordnet. In diesem Fall ist von Ihnen nur die gesetzliche Zuzahlung (10 % des Apothekenabgabepreises, mindestens 5,00 Euro und höchstens 10,00 Euro) zu leisten.

Für wen lohnt sich eine Hyposensibilisierung?

Eine Hyposensibilisierung empfiehlt sich vor allem bei starken allergischen Beschwerden, die länger als drei bis vier Wochen pro Jahr anhalten. Außerdem lohnt sich eine Hyposensibilisierung bei Allergenen, denen man nicht wirklich aus dem Weg gehen kann. Wenn eine Allergie lebensbedrohliche Folgen haben kann, wie z. B. eine Insektengiftallergie, ist die Hyposensibilisierung die einzige Methode, diese Gefahr zuverlässig auszuschalten.

Wie läuft eine Hyposensibilisierung ab?

Nach einem Allergietest bei Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, in der Regel mittels Test auf der Haut, wissen Sie, auf welche Stoffe Sie allergisch reagieren. Erster Ansprechpartner ist in der Regel Ihre Hausärztin oder Ihr Hausarzt, die/der zur weiteren Diagnostik und Einleitung einer geeigneten Therapie an einen Allergologen überweist. Allergologen sind Fachärzte verschiedener Fachrichtungen (z. B. Hals-Nasen-Ohren-Ärzte, Hautärzte oder Lungenfachärzte) mit entsprechender Zusatzweiterbildung im Bereich der Allergologie.

Wenn das Ergebnis auf eine Hausstaubmilbenallergie, Hundehaarallergie, Katzenallergie, Pollenallergie, Schimmelpilzallergie, Insektengiftallergie oder Heuschnupfen hinweist, kann eine Hyposensibilisierung zur Behandlung der Allergie Linderung verschaffen.

Es gibt zwei verschiedene Arten der Hyposensibilisierung. Die erste ist die klassische subkutane Immuntherapie (SCIT). Diese wird in zwei Phasen durchgeführt:

  1. Anfangsbehandlung: In dieser Phase spritzt Ihre Ärztin oder Ihr Arzt wöchentlich den Allergenextrakt unter die Haut. Dabei wird die Dosis von Woche zu Woche erhöht. Wenn Sie dies gut vertragen, geht es in die zweite Phase der Hyposensibilisierung.
  2. Erhaltungstherapie: Ziel dieser Phase ist es, das Immunsystem durch Gewöhnung an das Allergen zu stabilisieren, also zu desensibilisieren. Dazu spritzt der Arzt nun einmal im Monat die Dosis, die er am Ende der Erstbehandlung erreicht hat.

Die zweite Art der Hyposensibilisierung ist die sublinguale Immuntherapie (SLIT), die derzeit für bestimmte Pollenallergien und bei Hausstauballergie zur Verfügung steht. Dabei wird entweder eine Tablette unter die Zunge gelegt oder eine Lösung unter die Zunge gesprüht (in der Regel täglich).

Welche der beiden Varianten für Sie in Frage kommt, wird Ihre behandelnde Ärztin oder Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen. Die Hyposensibilisierung dauert insgesamt etwa drei bis fünf Jahre. Eine Besserung zeigt sich durch das Verschwinden der Symptome, der Pollenallergie oder des Heuschnupfens oder durch einen geringeren Medikamentenbedarf.

Tipps bei laufender Hyposensibilisierung

  • Informieren Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt bei allergischen Beschwerden, zwischenzeitlichen Erkrankungen, Impfungen und veränderter Medikamenteneinnahme.
  • Vermeiden Sie am Tag der Injektion oder der Einnahme der Tropfen/Tabletten Sport, körperliche Anstrengungen und Hitzebelastungen wie Sauna oder heiße Bäder.
  • Während der Hyposensibilisierung können antiallergische bzw. antiasthmatische Medikamente eingenommen werden, da die verwendeten Präparate (z. B. Antihistaminika, Glukokortikoide) den Behandlungserfolg nicht beeinflussen. In der ersten Phase der Therapie kann die zusätzliche Einnahme dieser Medikamente notwendig sein, da die Hyposensibilisierung nicht sofort ihre Wirksamkeit zeigt.
  • Bei der sublingualen Immuntherapie sollte die Einnahme von Tropfen/Tabletten nicht unmittelbar nach dem Zähneputzen erfolgen, da durch mechanisch gereizte Regionen der Mundschleimhaut unter Umständen stärkere Nebenwirkungen wie Juckreiz auftreten können.
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