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Familie 01/2021
Ein Mädchen sitzt in der Schule an ihrem Platz und lächelt, wobei ihre Zahnspange gut zu erkennen ist.

Kieferorthopädie für Kinder: Keine Bange vor der Zahnspange

Soll das Kind eine Zahnspange bekommen, sind die kleinen Patienten und ihre Eltern oft verunsichert. Ist eine feste oder eine lose Spange besser? Was darf man damit essen? Und was ist bei der Pflege von Klammer und Zähnen zu beachten? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Leiden Kinder unter schiefen oder eng stehenden Zähnen, Vor- oder Unterbiss, einer Fehlstellung des Kiefers oder Störungen des Kiefergelenks, rät der Kieferorthopäde in der Regel zu einer Zahnspange. Denn: Die kleinen Patienten leiden oftmals nicht nur unter Hänseleien durch Spielkameraden – viele Zahn- und Kieferfehlstellungen verursachen auch Schmerzen, die mit dem Tragen einer Klammer beendet werden können. Das ideale Alter für die kieferorthopädische Behandlung liegt zwischen 10 und 14 Jahren, denn in dieser Zeit sind Kopf und Mund noch im Wachstum und die Zähne lassen sich leichter neu ausrichten.

Ob lose oder feste Zahnspange: Kinder brauchen Zuspruch

Für viele Eltern und Kinder steht als Erstes die große Frage im Raum, ob eine herausnehmbare oder eine feste Zahnspange besser ist. Tatsächlich gibt es hierauf keine pauschale Antwort, und der Kieferorthopäde spricht eine ganz individuelle Empfehlung aus. Bei beiden Varianten ist es wichtig, dass das Kind hinsichtlich der Tragezeit und der Mundhygiene einige Vorgaben beachtet. So sollte eine lose Zahnspange optimalerweise 16 Stunden täglich getragen werden – nachts durchgängig. Ist die Tragezeit dauerhaft zu kurz, kann das Ergebnis der Behandlung beeinträchtigt sein und die Therapie zieht sich in die Länge. Je gewissenhafter das Kind sich daran hält, desto schneller lassen sich Ergebnisse erzielen. Versuchen Sie als Eltern deshalb, Ihren Nachwuchs zu unterstützen und ihm die Tragezeit so angenehm wie möglich zu machen.

Der Kieferorthopäde checkt regelmäßig den Behandlungserfolg

In den meisten Fällen beansprucht eine kieferorthopädische Behandlung bei Kindern einige Jahre. Währenddessen untersucht der Kieferorthopäde bei regelmäßigen Kontrollterminen, wie erfolgreich die Therapie verläuft. Sowohl lose also auch feste Zahnspangen werden immer wieder nachgestellt. Nach Abschluss der Behandlung ist eine sorgfältige Nachsorge wichtig, damit Zähne und Kiefer in der erzielten Position bleiben. Geduld ist hier auf jeden Fall sinnvoll, denn es besteht die Gefahr, dass sich die Zähne zwar relativ rasch in die gewünschte Position bringen ließen, dann aber wieder zurückrutschen, wenn sie nicht lange genug in der richtigen Position gehalten werden.

Für Zähne und Zahnspange: Auf die richtige Pflege kommt es an

Trägt Ihr Kind eine feste Zahnspange, sollten Sie darauf achten, dass es seine Zähne, die Zahnzwischenräume und die Spangenbestandteile besonders gründlich pflegt, da sich leicht Essensreste darin verfangen. Zur Zahnreinigung spült Ihr Kind zunächst seinen Mund gründlich mit Wasser aus, um oberflächliche Ablagerungen zu entfernen. Anschließend putzt es sich mit Zahnbürste und Zahnpasta die Zähne. Für die Zwischenräume und für Brackets eignen sich Interdentalbürsten. Zum Schluss spült es den Mund noch einmal mit Wasser aus. Bei einer herausnehmbaren Zahnspange kann Ihr Kind seine Zähne ganz normal putzen, muss aber zusätzlich die Spange sorgfältig reinigen. Dazu wird sie zweimal täglich zunächst unter lauwarmem Wasser abgespült und dann mit Zahnbürste und Zahnpasta geputzt. Einmal pro Woche kann die Spange auch mit einer Essigwasser-Lösung gereinigt werden. Um die Säure zu entfernen, sollten Sie die Spange danach in einer Mundspülung für Kinder einweichen lassen.

Essen mit fester Zahnspange? Kein Problem!

Zu Beginn ist es natürlich ein komisches Gefühl, plötzlich eine Zahnspange im Mund zu haben. In den meisten Fällen haben sich Kinder aber nach drei bis fünf Tagen an das neue Gefühl gewöhnt. Eine Besonderheit stellt das Essen mit einer festen Zahnspange dar, denn gerade in der Anfangszeit können Schwierigkeiten beim Kauen auftreten. Es empfiehlt sich deshalb, dem Kind weiche oder flüssige Speisen anzubieten. Besonders geeignet sind Suppen, Kartoffel- oder Gemüsepüree, Nudeln, weiches Brot, Eier, Joghurt und Bananen. Hartes, klebriges, faseriges oder zähes Essen sollte Ihr Kind vermeiden, da die Zahnspange sonst beschädigt werden kann. Viele Lebensmittel können aber einfach in mundgerechte Stücke geschnitten werden. Ihr Kind kann diese dann mit den Backenzähnen kauen, ohne durch Abbeißen eine Beschädigung der Zahnspange zu riskieren.

Kosten und Zuzahlungen: Wir stehen Ihnen zur Seite

Hat Ihr Kind ausgeprägte Fehlstellungen, sodass die Zahnspange medizinisch notwendig ist, übernehmen wir als Ihre Krankenkasse bis zum 18. Lebensjahr die Kosten. Bitte halten Sie aber in jedem Fall Rücksprache mit uns, bevor Sie die Kostenzusage unterzeichnen – vor allem, wenn Ihnen Ihr Kieferorthopäde Zusatzleistungen anbietet. Gern besprechen wir mit Ihnen, was sinnvoll ist und was nicht. Alle Informationen zum Thema kieferorthopädische Behandlung finden Sie auch auf unserer Webseite.

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