HypnoBirthing – angstfreie Geburt durch Selbsthypnose?
Eine angstfreie, sanfte Geburt ohne Schmerzen – das wünschen sich wohl alle Frauen. HypnoBirthing verspricht genau das. Was ist dran an diesem Konzept? Wir haben recherchiert.
Inhaltsübersicht
Neben den organisatorischen Fragen rund um die Geburt, wie z. B. die Wahl des Geburtsortes, tauchen in der Schwangerschaft viele Unsicherheiten und Ängste auf. Zu oft hat man von schmerzhaften, traumatischen Geburten gehört oder sie selbst erlebt. HypnoBirthing möchte Frauen Ängste nehmen, ihnen Vertrauen in die Kraft ihres Körpers geben und sie in ihrer Selbstbestimmung stärken.
Was ist HypnoBirthing?
HypnoBirthing ist eine in den 1980er-Jahren von Marie Mongan in den USA entwickelte Methode der Geburtsvorbereitung, die den Blick auf das natürliche Körperwissen der Frau lenkt: Die Schwangere hat bereits alle Fähigkeiten und Kompetenzen, um ihr Kind auf natürliche Weise und aus eigener Kraft zur Welt zu bringen. Durch Bestärkung, Ermutigung und gezielte Informationen sowie spezielle Übungen soll die Frau zu der Überzeugung gelangen: „Ich (mein Körper) kann das.“[1]
Angstfreiheit erhöht Schmerztoleranz
Angst und Schmerz entstehen im Kopf. Doch wie und warum Schmerzen erlebt werden, hängt von vielen inneren und äußeren Faktoren ab, die nicht alle beeinflussbar sind. Das Ziel von HypnoBirthing ist daher nicht Schmerz-, sondern Angstfreiheit. Während der Geburt zieht sich die Gebärmuttermuskulatur abwechselnd zusammen und entspannt sich wieder, bis sich der Muttermund öffnet. Durch das Gefühl der Angst verkrampfen sich diese Muskeln. Es entstehen Schmerzen, die wiederum Angst auslösen und zu weiteren Verkrampfungen führen. Wenn es also gelingt, einen Weg aus der Angst zu finden, können die Schmerzen nachlassen oder zumindest erträglicher werden.[2]
Hypnose als Baustein
Anders als der Name vermuten lässt, ist die Selbsthypnose nur eine von vielen Techniken des HypnoBirthing-Konzepts. Vielmehr geht es darum, Atemtechniken, Entspannungsübungen und eine positive innere Einstellung zu erlernen, die der Gebärenden helfen, sich während der Geburt selbstständig in einen tiefen Entspannungszustand zu versetzen und den Angst-Spannung-Schmerz-Kreislauf zu durchbrechen. Dabei behält die Gebärende jederzeit die volle Wahrnehmung und Kontrolle.
So funktioniert HypnoBirthing
Auch wenn Sie Schmerzen empfinden, sind Sie ihnen nicht unbedingt ausgeliefert. Die zentralen Elemente von HypnoBirthing helfen, das Schmerzempfinden zu regulieren:
HypnoBirthing erfordert Zeit, Engagement und Regelmäßigkeit, um das Denken zu verändern und die Techniken zu verinnerlichen. Es wird empfohlen, schon früh in der Schwangerschaft mit den Übungen oder einem entsprechenden Kurs zu beginnen.
Die Rolle der Geburtsbegleitung
Die Geburtsbegleitung – sei es der Vater des Kindes, Partner oder Partnerin oder eine andere vertraute Person – nimmt beim HypnoBirthing eine besondere Rolle ein. Sie unterstützt die Gebärende und schafft den Raum, in dem sie sich ungestört, sicher und geborgen fühlt. Dies ist die Voraussetzung für eine entspannte, natürliche Geburt aus eigener Kraft. HypnoBirthing sollte daher gemeinsam mit der Geburtsbegleitung erlernt werden.
keleya – digitale Schwangerschaftsbegleitung
Wir bieten einen digitalen Geburtsvorbereitungskurs für werdende Eltern und eine Schwangerschafts-App sowie nach der Geburt die Mama-App mit Rückbildungskurs.
Was Sie beim HypnoBirthing beachten sollten
Wie eine Geburt letztendlich verläuft und das Kind zur Welt kommt, lässt sich nicht vorhersagen. HypnoBirthing garantiert keine schmerzfreie, sanfte, natürliche Geburt ohne Komplikationen und medizinische Eingriffe. Es ist auch kein Ersatz für Hebamme, Geburtshelfer oder medizinisches Fachpersonal. Im Idealfall kann HypnoBirthing jedoch zu einer verkürzten Geburtsdauer, weniger Schmerzen und einer schnelleren Erholung nach der Geburt führen.
Quelle
[1] & [2] Bianca Maria Heinkel, Jhari Gerlind Kornetzky (2016). Mama werden mit HypnoBirthing. So bringst du dein Baby vertrauensvoll und entspannt zur Welt. Kösel-Verlag, München.
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