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Ausgabe 04/2023
Work & Life 04/2023
Mehrere Menschen am Tisch haben Smartphone in der Hand.

Phubbing – ständig am Handy

Wenn wir unsere Aufmerksamkeit in Gesprächen immer wieder unserem Smartphone widmen, anstatt uns auf unser Gegenüber zu konzentrieren, handelt es sich um „Phubbing“. Was genau dahintersteckt, wie dieses Verhalten unsere Beziehungen beeinflusst und wie wir dem entgegenwirken können, erfahren Sie in diesem Artikel.

In der heutigen digitalen Welt sind Smartphones zu einem unverzichtbaren Teil des Alltags geworden. Wir nutzen sie, um mit Freunden und Familie in Kontakt zu bleiben, Informationen abzurufen, uns zu organisieren oder uns die Zeit zu vertreiben. Doch leider hat diese Technologie auch ihre Schattenseiten. Eine davon ist das Phubbing – ein Begriff, der sich aus den Wörtern „Phone“ und „Snubbing“ (jemanden vor den Kopf stoßen) zusammensetzt und das ständige Ignorieren von Menschen zugunsten des Handys beschreibt.

Was genau ist Phubbing?

Phubbing ist ein Verhalten, das immer häufiger in sozialen Situationen beobachtet wird. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Menschen während eines Gesprächs plötzlich auf ihr Handy schauen oder Nachrichten beantworten, anstatt sich auf die Person vor ihnen zu konzentrieren. Dieses Verhalten kann dazu führen, dass sich die ignorierte Person unwichtig oder nicht wertgeschätzt fühlt. Studien1 haben gezeigt, dass Phubbing negative Auswirkungen auf zwischenmenschliche Beziehungen hat und zu Konflikten führen kann.

Was sind die Auslöser?

Es gibt verschiedene Gründe für das Phubbing-Verhalten: Zum einen bieten Smartphones eine Vielzahl von Ablenkungen und Unterhaltungsmöglichkeiten, die oft verlockender erscheinen als das aktuelle Gespräch. Zum anderen kann der Drang nach ständiger Erreichbarkeit und die Angst, etwas Wichtiges zu verpassen, dazu führen, dass Menschen ständig auf ihr Handy schauen.

Fünf Tipps gegen Phubbing

  1. Bewusstsein schaffen: Der erste Schritt, um Phubbing entgegenzuwirken, ist, sich des eigenen Verhaltens bewusst zu werden. Reflektieren Sie Ihr eigenes Nutzungsverhalten und überlegen Sie, ob Sie möglicherweise andere Menschen durch Ihr Handy ignorieren.
  2. Vereinbaren Sie Regeln: Wenn Sie in einer Gruppe sind oder Zeit mit Freunden oder Familie verbringen, können Sie gemeinsam Regeln aufstellen. Zum Beispiel könnten Sie vereinbaren, dass während des Essens oder bei wichtigen Gesprächen Handys weggelegt werden.
  3. Prioritäten setzen: Überlegen Sie sich, welche Situationen wirklich einen sofortigen Blick auf das Handy erfordern und welche nicht. Versuchen Sie, Ihre Prioritäten zu überdenken und das Handy nicht immer an erster Stelle stehen zu lassen.
  4. Qualität statt Quantität: Konzentrieren Sie sich darauf, qualitativ hochwertige Zeit mit Ihren Mitmenschen zu verbringen. Wenn Sie sich in Gesprächen engagieren und präsent sind, wird das Phubbing-Verhalten automatisch abnehmen.
  5. Handyfreie Zonen einrichten: Schaffen Sie Orte oder Zeiten, in denen Handys tabu sind. Zum Beispiel könnten Sie im Schlafzimmer keine Handys erlauben oder während eines Spaziergangs bewusst auf das Handy verzichten.

Nur Phubbing oder schon eine Handysucht?

Wichtig dabei ist zu unterscheiden, ob es sich beim Verhalten „nur“ um Phubbing oder schon um eine Handysucht, die sogenannte Nomophobie („No-Mobile-Phone-Phobia“), handelt. Menschen, die unter Handysucht leiden, können nicht mehr ohne ihr Handy sein und fühlen sich unruhig oder ängstlich, wenn sie es nicht benutzen können. Bei Schwierigkeiten die Handysucht allein zu bewältigen, sollten Sie sich professionelle Hilfe suchen. Therapeuten und Beratungsstellen können dabei helfen, gesunde Gewohnheiten zu entwickeln und die Abhängigkeit zu überwinden.

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