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Gesundheit 04/2023
Eine Frau cremt ihre trockenen, geröteten Hände mit Creme ein.

Gut durch den Winter – mit Neurodermitis

Heizungsluft, Wind und Frost: Der Winter setzt unserer Haut ganz schön zu. Neurodermitis-Betroffene haben in der kalten Jahreszeit häufig besonders zu kämpfen. Woran das liegt? Wir haben recherchiert und geben Tipps, wie Ihre Haut bestmöglich durch den Winter kommt.

Neurodermitis ist eine echte Volkskrankheit: Laut der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) leiden in Deutschland jedes Jahr etwa 2 Millionen Kinder und 2,5 Millionen Erwachsene an Neurodermitis.1 Die chronische Krankheit verläuft in Schüben, die durch verschiedene Reize ausgelöst werden können. Dazu gehören neben Umweltfaktoren wie Hausstaub auch Stress und klimatische Faktoren, etwa extreme Kälte. Der Winter bringt für Neurodermitis-Geplagte aus verschiedenen Gründen besonders viele Herausforderungen mit sich.

Was genau ist Neurodermitis?

Neurodermitis ist eine chronisch-entzündliche Hautkrankheit. Sie ist nicht ansteckend und tritt schubweise auf. Dies kann sowohl im Kindes- als auch im Erwachsenenalter geschehen. Ursache für Neurodermitis ist eine vermutlich erblich bedingte Störung des Immunsystems. Bei einer Neurodermitis ist die natürliche Schutzbarriere der Haut gestört; sie wird trocken und rissig. Dadurch können Bakterien, Pilze oder Allergene leichter eindringen, weshalb das Immunsystem eine Abwehrreaktion startet: Entzündungen entstehen. Die Folge sind Symptome wie eine trockene, rissige und schuppige Haut, Ekzeme, Rötungen und Juckreiz. Aber auch Haarausfall kann auftreten, wenn die Kopfhaut betroffen ist.2

Betroffene sollten ihren Hautarzt für eine an sie angepasste Behandlung aufsuchen. Eine abgestimmte Hautpflege, Ernährung und Lebensweise helfen darüber hinaus gegen Beeinträchtigungen durch Neurodermitis-Schübe im Alltag und mit der Krankheit zu leben. Hierbei ist es sehr individuell, was hilft. Anhaltspunkte kann zum Beispiel ein Ernährungstagebuch geben. Die Hautpflege muss individuell auf den Zustand der Haut abgestimmt sein. Je trockener die Haut, desto mehr Feuchtigkeit und Fett benötigt sie. Inhaltsstoffe wie Glycerin und Urea haben sich bei vielen Betroffenen bewährt. Ceramide stärken zudem die schwache Hautbarriere.

 

Neurodermitis im Winter

Im Winter verstärken sich bei vielen Neurodermitis-Geplagten die Symptome: Juckreiz, Rötungen und Ekzeme treten vermehrt auf. Grund hierfür sind verschiedene Faktoren, denen die Haut in der kalten Jahreszeit vermehrt ausgesetzt ist: Kälte und Heizungsluft entziehen der Haut vermehrt Fette, die Teil ihrer natürlichen, ohnehin bei der Krankheit geschwächten, Barriere sind. Das macht sie noch empfindlicher für alle Reize von außen. Ein Beispiel hierfür kann schon ein kratzender Schal sein. 

Hinzu kommen extreme Temperaturschwankungen im Alltag: Von Minusgraden beim Winterspaziergang in die gemütliche, warme Wohnung – das ist für die Haut Stress pur. Auch die Fahrt mit der Bahn ins Büro kann einen Schub auslösen: Kommt man in der dicken Winterjacke ins Schwitzen, reizt der Schweiß die Haut und verursacht unangenehme Symptome.

 

So kommen Sie mit Neurodermitis gut durch den Winter

  1. Luftbefeuchter: Lassen Sie die Raumluft nicht zu trocken werden. Dabei helfen Luftbefeuchter, aber auch regelmäßiges Stoßlüften und Zimmerpflanzen.
  2. Trinken Sie ausreichend! Mindestens 1,5 Liter sollten es sein.
  3. Geeignete Kleidung tragen: Um nicht ins Schwitzen zu kommen, eignet sich das Zwiebelprinzip am besten. Außerdem sind Baumwolle oder Viskose für Neurodermitis-Erkrankte besser geeignet als Wolle.
  4. Hautpflege anpassen: In der kalten Jahreszeit eignen sich meist Cremes mit höherem Fettanteil besser als leichte Lotionen. Produkte mit Harnstoff oder Panthenol sind besonders gut geeignet, da sie Feuchtigkeit in der Haut binden und die natürliche Schutzbarriere stärken. 
  5. Achtung beim Händewaschen: Im Winter wird die ohnehin durch Heizungsluft strapazierte Haut an den Händen durch häufiges Händewaschen angegriffen. Rückfettende Waschlotionen mit einem leicht sauren pH-Wert (zwischen fünf und sechs) ohne Reiz- oder Duftstoffe sind am schonendsten. Dabei auf eine mäßige Temperatur von ca. 34 Grad achten – das gilt übrigens auch fürs Duschen!
     
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