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Ausgabe 03/2021
Gesundheit 03/2021
Eine Frau nimmt ihre Beißschiene heraus

Bruxismus: Was hilft gegen Zähneknirschen?

Millionen von Deutschen knirschen unbewusst mit den Zähnen – ob im Schlaf oder am Tag. Langfristig hat der sogenannte Bruxismus oft unangenehme Folgen für die Gesundheit. Wir schildern Ihnen mögliche Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten.

Viele Betroffene wissen gar nicht, dass sie im Schlaf mit den Zähnen knirschen – oft kommt es erst heraus, wenn der Zahnarzt bei der Kontrolluntersuchung Schäden am Gebiss feststellt. Mediziner sprechen bei solchen nicht bewusst gesteuerten Kauaktivitäten von Bruxismus. Neben dem Schlafbruxismus gibt es auch den Wachbruxismus. Als Krankheit gilt das Zähneknirschen zwar nicht, unangenehme Folgen kann es aber trotzdem haben – und zwar nicht nur für das Gebiss selbst.

Übermäßige Belastung mit schwerwiegenden Folgen

Dass die Zähne unter dem andauernden Knirschen und Pressen leiden, ist kein Wunder – immerhin entsteht dabei ein Druck von bis zu 480 Kilogramm pro Quadratzentimeter und somit mehr als das Zehnfache des normalen Kaudrucks. Mit der Zeit können Schäden an der Zahnhartsubstanz und den Zahnhälsen, aber auch an Zahnfüllungen, Zahnersatz oder Implantaten die Folge sein. Schlimmstenfalls werden Zähne locker oder fallen sogar aus. Ebenso belastend ist das Zähneknirschen für das Kiefergelenk und die Muskulatur. Durch die starke Anspannung der Kaumuskeln kann es zu Verspannungen kommen, die oft als Kopfschmerzen wahrgenommen werden und manchmal sogar bis in den Nacken ausstrahlen. Treten neben den Schmerzen auch noch Funktionseinschränkungen der Kieferbewegung auf, spricht man von einer craniomandibulären Dysfunktion (CMD). Betroffene haben oft Probleme, den Mund weit zu öffnen, oder die Kiefergelenke sind überbeweglich und „kugeln“ leicht aus. Stellt man eines oder mehrere dieser Symptome bei sich fest, sollte man zeitnah seinen Zahnarzt darauf ansprechen.

Ursachen für Bruxismus können vielfältig sein

Warum einige Menschen mit den Zähnen knirschen und andere nicht, ist wissenschaftlich noch nicht abschließend geklärt. Fest steht, dass das Verhalten eigenständig (primär) auftreten kann, aber auch in Verbindung mit verschiedenen Faktoren (sekundär). Als wesentliche Ursache für sekundären Bruxismus gilt Stress. Experten zufolge ist das Zähneknirschen in diesem Fall ein natürlicher Vorgang, um die innerliche Anspannung zu verarbeiten. Neben psychischen Ursachen können aber beispielsweise auch Zahnfehlstellungen, verschiedene Erkrankungen, die Einnahme bestimmter Medikamente sowie Genussmittel- und Drogenkonsum für das Zähneknirschen verantwortlich sein.

Die Behandlung setzt vor allem bei den Symptomen an

Da die Ursache von Bruxismus nicht immer leicht herauszufinden ist, liegt der Schwerpunkt der ärztlichen Therapie in der Regel darauf, die Beschwerden zu reduzieren. Ein wichtiges Element ist dabei, dass Betroffene sich selbst beobachten und prüfen, ob sie gerade die Zähne zusammenbeißen oder knirschen. Der Zahnarzt verordnet in den meisten Fällen zunächst eine Aufbissschiene, die für den Träger maßangefertigt wird. Die Schiene bedeckt die Kauflächen und wird nachts getragen. Sie sorgt dafür, dass die Zähne nicht aufeinander reiben, und entlastet die Kiefermuskulatur. Eine weitere Behandlungsmöglichkeit sind sogenannte Biofeedback-Geräte, die Betroffene mithilfe akustischer, elektrischer oder mechanischer Impulse unterschwellig beeinflussen und deren Muskelaktivität so reduzieren sollen. Wird Stress als Ursache für den Bruxismus vermutet, zeigen häufig auch Entspannungstechniken und Stressbewältigungsstrategien gute Erfolge. Ist die Muskulatur infolge des Zähneknirschens schmerzhaft verspannt, sorgt in vielen Fällen eine Physiotherapie für Abhilfe. Bei akuten Beschwerden können auch Medikamente zur Schmerzreduktion und Muskelentspannung eingesetzt werden, dies sollte aber nie eine langfristige Lösung darstellen.

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