Spielplatz im Garten: Entwicklungsförderung mit Spaßfaktor

Schaukeln, rutschen, balancieren und im Sandkasten buddeln – der Spielplatz ist nicht bloß ein Ort, an dem Eltern ihre Kinder beschäftigen können: Vielmehr erfüllt er eine wichtige Funktion für die gesunde Entwicklung Ihres Kindes.

Im Garten sitzen zwei Kinder bei Sonnenuntergang im Zelt und pusten Seifenblasen.
© GettyImages-1048156144

Kinder brauchen viel Bewegung – und zwar nicht nur, damit sie beim Mittagessen Appetit haben und abends gut einschlafen können: Indem sie rennen, toben, klettern und springen, lernen die Kleinen auch ihren Körper und ihre Umwelt kennen. Ein Spielplatz – ob öffentlich zugänglich oder ganz praktisch im eigenen Garten – bietet dafür optimale Bedingungen.

Wie entwickeln sich die motorischen Fähigkeiten meines Kindes?

In den ersten Lebensjahren werden die grundlegenden Bewegungsmuster eines Kindes angelegt und ausgebildet. Was in dieser Zeit nicht geschieht, lässt sich später kaum korrigieren. Tatsächlich beginnt die sogenannte motorische Entwicklung bereits im Mutterleib: Das Kind fängt an, sich zu bewegen – wenn auch zunächst „von außen“ kaum wahrnehmbar. Nach der Geburt kommen nach und nach komplexere Bewegungsabläufe hinzu, zum Beispiel sich drehen, aufsetzen, krabbeln, laufen, aber auch Fingerfertigkeiten wie greifen und kneten. Der Antrieb, all das zu lernen, ist im Kind verankert – Eltern brauchen es ihrem Nachwuchs nicht beizubringen. Aber: Sie sollten ihn unbedingt darin unterstützen, neue Bewegungsfertigkeiten auszuprobieren, denn nur so findet er seine Möglichkeiten und Grenzen heraus. Die unterschiedlichen Spielgeräte auf einem Spielplatz bieten Kindern das perfekte Umfeld, um sich auf vielfältige Weise auszuprobieren und Erfahrungen zu sammeln. Jede gelernte Bewegung wird als Muster im Gehirn gespeichert. Das Kind entwickelt so einen Vorrat an Bewegungsmustern und kann immer geschickter mit seinem Körper umgehen – es gewinnt Sicherheit und Selbstvertrauen.

zwei Mädchen auf Skateboard in Bewegung.

Videoreihe: Warum die kindliche Entwicklung Bewegung braucht

Erfahren Sie von Experten, wie Sie Ihr Kind im Alltag beim Spielen positiv begleiten und fördern können.

 

Warum stärkt spielen auf dem Spielplatz das Immunsystem?

Das Spielen auf dem Spielplatz hat aber noch einen weiteren positiven Effekt: Im Kindesalter entwickelt sich nämlich auch das Immunsystem. Die Zellen der Körperabwehr lernen in dieser Zeit, zwischen Freund und Feind zu unterscheiden, um für später gewappnet zu sein. Sind kaum Keime in der Umgebung vorhanden, schlägt das Immunsystem trotzdem zu – dann aber oft bei harmlosen Dingen wie Pollen, Nüssen oder Katzenhaar. Experten sind deshalb der Meinung, dass der Kontakt mit etwas „Schmutz“ die Abwehrkräfte stärkt und Allergien vorbeugen kann.[1] Auf dem Spielplatz haben Kinder die Möglichkeit, zum Beispiel beim Buddeln im Sandkasten auf relativ beschützte Art und Weise mit verschiedenen Keimen in Berührung zu kommen. Das bedeutet natürlich nicht, dass sie alles in den Mund nehmen dürfen – optimal ist wie immer ein gesundes Mittelmaß. Besondere Vorsicht sollten Eltern bei Ausscheidungen von Tieren walten lassen, denn darin leben Erreger, die Menschen leicht infizieren können. Deshalb ist es wichtig, den Sandkasten immer sorgfältig zu inspizieren und ihn im eigenen Garten gut abzudecken, sobald kein Kind darin spielt.

 

[1] Quelle: Allergieinformationsdienst (Link zu https://www.allergieinformationsdienst.de/immunsystem-allergie/risikofaktoren/die-hygienehypothese.html).

Schritt für Schritt zum eigenen Spielplatz

Sind die räumlichen Gegebenheiten vorhanden, ist ein Spielplatz im Garten eine tolle Sache. Statt direkt loszulaufen und Spielgeräte zu kaufen oder im Internet zu bestellen, sollten Sie sich jedoch zunächst ein paar Gedanken über die Auswahl machen. Entscheidend ist nicht eine möglichst große Vielzahl, sondern ein Angebot an Spielgeräten, das auf die zukünftig dort spielenden Kinder abgestimmt ist. Dabei gibt es ein paar Faktoren zu berücksichtigen:

 

  • Wie viel Platz steht zur Verfügung?

Die Größe Ihres Spielplatzes richtet sich vor allem nach der Gesamtgröße des Gartens. Unterteilen Sie die Fläche in Bereiche, von denen einer den Kindern vorbehalten ist, und beachten Sie, dass Kinder auch eine Freifläche brauchen, auf der Sie einfach herumtollen können. Der Spielplatz selbst sollte nicht in der prallen Sonne liegen und vom Haus oder der Terrasse aus gut einsehbar sein. Zur Straße hin schirmen Sie ihn am besten mit einem Zaun oder einer Hecke ab.

  • Wie hoch ist Ihr Budget?

Wenn Sie sich über mögliche Spielgeräte informieren, achten Sie bei vermeintlichen Schnäppchen darauf, dass die Qualität stimmt. Vielleicht gibt es auch Geräte, die Sie selbst bauen könnten – im Internet gibt es viele Anleitungen und die Materialien sind in jedem Baumarkt erhältlich.

  • Wie alt sind die Kinder?

Je nach Alter der Kinder, für die Sie den Spielplatz einrichten, bieten sich oft verschiedene Varianten der beliebtesten Spielgeräte an. Wir haben Ihnen im Folgenden eine kleine Auswahl zusammengestellt.

Eltern sollten ihr Kind darin bestärken, sich ausgiebig zu bewegen, und es ermutigen und loben, wenn es eine neue Bewegungsart ausprobiert.

Welche Spielgeräte sind sinnvoll?

Ist ein Spielplatz in jedem Garten erlaubt?

Wer ein eigenes Haus mit Garten besitzt und dort Spielgeräte aufstellen möchte, braucht sich grundsätzlich keine Sorgen um eine Genehmigung zu machen. Es gilt allerdings: Werden Baumaßnahmen erforderlich, kommt die Bauordnung des jeweiligen Bundeslandes ins Spiel – und die sieht in der Regel Mindestabstände zum Nachbargrundstück vor. Um sicherzugehen, sollten Sie sich deshalb vorab beim örtlichen Bauamt nach den aktuellen Vorgaben erkundigen. Gleiches gilt für Mieter eines Hauses oder einer Wohnung mit alleinigem Gartennutzungsrecht. Aber auch in einem Gemeinschaftsgarten dürfen Spielgeräte ohne Zustimmung des Vermieters aufgestellt werden. Voraussetzung ist, dass die Größe des Gartens eine solche Nutzung zulässt und die anderen Mieter den Garten weiterhin ungestört nutzen können. Sollten bauliche Veränderungen notwendig sein, zum Beispiel und eine Schaukel mit einem Betonsockel im Boden zu verankern, ist hingegen das Einverständnis des Vermieters erforderlich. Ein grundsätzliches Verbot mit Verweis auf sein Haftungsrisiko kann er nicht aussprechen, das hat das Amtsgericht Kerpen entschieden (Aktenzeichen: 20 C 443/01). Darüber hinaus gilt: Ziehen Sie aus, darf der Vermieter verlangen, dass Sie alle Spielgeräte, die Sie aufgestellt haben, abbauen und eventuell vorhandene Schäden am Boden beseitigen.

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