Ein junger Mann dehnt sich im Wohnzimmer auf dem Boden. Aktuelle Ausgabe

Sport bei Krankheit oder Verletzung: Wann hilft Bewegung – und wann nicht?

Ob Erkältung, Rückenschmerzen oder Verletzung: Viele Freizeitsportlerinnen und -sportler fragen sich bei gesundheitlichen Beschwerden, ob sie trainieren dürfen oder lieber pausieren sollten. Aber woran erkennt man, was richtig ist?

Bewegung ist gesund – sie stärkt Herz, Kreislauf, Muskeln und Knochen, fördert das Immunsystem und steigert das Wohlbefinden. Doch bei Krankheit oder Verletzungen gilt in der Regel das Gegenteil: Dann braucht der Körper vor allem Ruhe und Energie für die Regeneration. In manchen Fällen kann richtig dosierte Bewegung die Genesung allerdings unterstützen. Wann also ist eine Sportpause sinnvoll und wann darf man vorsichtig wieder trainieren?

Erkältung und Infekt: Pause statt Training

Bei Krankheit gilt: Der Körper entscheidet. Selbst leichte Infekte belasten den Organismus. Wird trotzdem trainiert, können sich Krankheitserreger auf Herz und Kreislauf ausbreiten. Eine verschleppte Infektion birgt das Risiko einer Herzmuskelentzündung (Myokarditis), die langwierig und gefährlich verlaufen kann. Als grobe Orientierung gilt in der Sportmedizin der „Neck-Check“: Beschwerden oberhalb des Halses erlauben leichte Bewegung, bei Symptomen unterhalb des Halses ist Sport tabu. Nach einem Infekt sollte der Wiedereinstieg behutsam erfolgen. Ein sanfter Start ins Training ist erst wieder angeraten, wenn die Symptome mindestens zwei Tage abgeklungen sind. Nach Fieber sollte eine Pause von mindestens vier Tagen eingehalten werden. Entscheidend ist, dass man sich wirklich belastbar fühlt – nicht nur „nicht mehr krank“.¹

Rückenschmerzen: Sanfte Bewegung ja, Überlastung nein

Verspannungen oder Schmerzen im Rücken gehören zu den häufigsten Beschwerden überhaupt. Sie entstehen oft durch Bewegungsmangel, Fehlhaltungen oder Stress. Früher galt Schonung als beste Therapie – heute ist klar, dass Bewegung in den meisten Fällen hilft, die Beschwerden zu lindern. Leichte Aktivität hält Muskeln und Gelenke geschmeidig, verbessert die Durchblutung und beugt neuen Verspannungen vor. Sanfte Dehnübungen, Spaziergänge oder ein angepasstes Rückentraining können den Heilungsprozess unterstützen. Wichtig ist, die Belastung behutsam zu steigern und auf Warnzeichen wie zunehmende Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen zu achten.²

Nach Verletzungen: Erst handeln, dann heilen

Ob Bänderdehnung, Muskelfaserriss oder Knochenbruch: In der Akutphase sind Ruhe, Kühlung, leichter Druck und Hochlagerung entscheidend – bekannt als PECH-Regel (Pause, Eis, Kompression, Hochlagerung). Besonders die ersten 48 Stunden sind wichtig: Treten starke Schmerzen, Schwellung, Bluterguss oder eingeschränkte Beweglichkeit auf, sollte die Verletzung ärztlich abgeklärt werden. Sobald die akute Phase überstanden ist, kann sanfte Bewegung den Heilungsprozess fördern. Ein individueller Trainingsplan hilft, die Belastung schrittweise zu steigern und Rückfällen vorzubeugen. Sport sollte jedoch erst dann wieder aufgenommen werden, wenn der Arzt grünes Licht gibt und keine Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen mehr bestehen. Wer zu früh startet, riskiert erneute oder chronische Beschwerden.³

Wichtiger Hinweis: Dieser Beitrag ersetzt keinen Arztbesuch. Wer anhaltende Beschwerden, Fieber, starke Schmerzen oder Vorerkrankungen hat, sollte immer ärztlichen Rat einholen, bevor er wieder trainiert.

Fit bleiben – und Rückfällen vorbeugen

Wer seinem Körper regelmäßig etwas Gutes tut, beugt Beschwerden am besten vor. Schon kleine Gewohnheiten im Alltag können das Immunsystem stärken, Muskeln schützen und die Regeneration fördern:

  1. Ausreichend schlafen: Der Körper braucht Nachtruhe, um Abwehrkräfte und Muskeln zu regenerieren.
  2. Stress reduzieren: Entspannungstechniken wie Yoga oder Achtsamkeitsübungen senken das Stressniveau und stärken das Immunsystem.
  3. Regelmäßig bewegen: Tägliche Aktivität – Spaziergänge, Radfahren, Treppensteigen – hält Muskeln, Kreislauf und Gelenke fit.
  4. Aufwärmen und dehnen: Vor dem Sport bereitet gezieltes Aufwärmen Muskeln und Sehnen auf Belastung vor und beugt Verletzungen vor.
  5. Ausgewogen essen und trinken: Viel frisches Gemüse, ausreichend Eiweiß und genug Flüssigkeit unterstützen das Immunsystem und die Regeneration.

Unsere Gesundheitskurse

Gesundheitskurse zu Bewegung, Stressbewältigung oder Entspannung helfen, diese Routinen langfristig in den Alltag einzubauen und damit Beschwerden wirksam vorzubeugen. Die Mobil Krankenkasse übernimmt die Kosten für bis zu zwei Kurse pro Jahr – bis zu 1.200 Euro insgesamt. Alle Infos finden Sie auf unserer Webseite.

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