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Ausgabe 04/2021
Ernährung 04/2021
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Diese Wintergewürze sind gut für Gesundheit und Wohlbefinden

Zimt, Ingwer, Kardamom – einige Gewürze benutzen wir vor allem im Winter. Nicht ohne Grund, denn ihre positive Wirkung auf Gesundheit und Wohlbefinden kommt uns jetzt gerade recht. Wir stellen fünf Wintergewürze vor und verraten ein leckeres Rezept.

Wenn die Tage immer dunkler werden und die Temperaturen sinken, können neben warmen Socken und gemütlichen Kerzen auch zahlreiche Gewürze das Gemüt erhellen und für Wohlbefinden sorgen. Und das nicht nur, weil fein gewürzte Wintergerichte und Backwerke köstlich schmecken: Etliche Gewürze haben sogar einen positiven Effekt auf die Gesundheit. Woran liegt das?

 

Kleine Zutat, große Wirkung

Tatsächlich geben Gewürze unserem Essen und Getränken nicht nur einen besonderen Geschmack, sie enthalten auch eine Fülle an Phytonährstoffen – das sind Pflanzenstoffe, die auf vielerlei Weise die Gesundheit erhalten oder wiederherstellen können. Ein Großteil dieser Phytonährstoffe fungiert als Antioxidantien. Sie neutralisieren sogenannte freie Radikale, die Krankheiten verursachen und Alterungsprozesse beschleunigen können. Etliche der Pflanzenstoffe kommen ausschließlich in Gewürzen vor. Neben ihrer antioxidativen Wirkung besitzen die Phytonährstoffe aber noch viele weitere Vorzüge. Sie unterstützen beispielsweise das Immunsystem, beruhigen die Nerven, lindern Schmerzen und fördern die Verdauung. Manche wirken ähnlich wie Hormone und bringen den Körper ins Gleichgewicht, stärken ihn und unterstützen seine Regeneration. Einige besonders wirkungsvolle winterliche Gewürze haben wir für Sie im Überblick zusammengestellt.

Wintergewürze für Wohlfühlmomente

Hebt die Laune: Chili

Chili ist eines der klassischen wärmenden Gewürze. Das liegt daran, dass der in den Chilischoten enthaltene Scharfstoff Capsaicin durchblutungsfördernd wirkt. Chili heizt uns aber nicht nur ein, sondern macht auch glücklich. Denn: Die Schärfe wird im Mund als Schmerz wahrgenommen und bewirkt so im Gehirn die Ausschüttung von Endorphinen, also Glückshormonen. Außerdem können Chilis noch mit einer Extraportion Vitaminen aufwarten, vor allem den Vitaminen A und C. Auch an Mineralstoffen hat Chili einiges zu bieten, darunter Kalium und Magnesium. Wer einen empfindlichen Magen hat, sollte scharf gewürzte Speisen jedoch mit Vorsicht genießen – Magenschmerzen oder Durchfall können die Folge sein.

Helfen bei Schmerzen: Gewürznelken

Wer schon einmal auf eine Gewürznelke gebissen hat, weiß um die stark betäubende Wirkung ihres Öls Eugenol. Das Nelkenöl wirkt aber nicht nur als mildes Anästhetikum, es kann auch im ganzen Körper Bakterien und Viren bekämpfen. Und da Eugenol auch die Verdauung anregt und krampflösend wirkt, hilft es bei Völlegefühl und Bauchschmerzen. Das erklärt sicherlich auch, dass Nelken in vielen schweren Wintergerichten wie Wild, Rotkohl und Sauerkraut zu finden sind. Dabei gilt: Sparsam dosieren, denn der Geschmack kann schnell dominant werden. Schwangere sollten Gewürznelken ganz meiden, da sie möglicherweise die Wehen auslösen. Auch bei Einnahme von Blutverdünnern ist Vorsicht geboten, da es Hinweise gibt, dass Eugenol das Blut ebenfalls verdünnt.

Klassiker fürs Immunsystem: Ingwer

Auch Ingwer enthält Scharfstoffe, sogenannte Gingerole, die von innen wärmend wirken – das macht die gesunde Knolle zum beliebten Begleiter durch den Winter, zum Beispiel als Ingwertee. Gingerole wirken zudem als Antioxidantien, Entzündungshemmer und gegen Bakterien und Viren – kurz gesagt: gegen Krankheit. Darüber hinaus stärkt Ingwer nachweislich die Vitalität und fördert die Konzentration. Kein Wunder, denn die Wurzel ist reich an Vitamin C und Mineralstoffen wie Magnesium, Calcium, Kalium, Natrium und Phosphor. Bei Gallensteinen, einem empfindlichen Magen sowie bei der Einnahme von Blutverdünnern sollte allerdings auf Ingwer verzichtet werden.

Verbessert die Verdauung: Kardamom

Kardamom enthält ganze 25 ätherische Öle, die dem Gewürz einen besonders aromatischen Geschmack verleihen. Das Öl mit der stärksten Wirkung ist das Antioxidans Cineol. Im Orient wird Kardamom seit Langem zur Behandlung vielfältiger Gesundheitsstörungen eingesetzt. Vor allem für seine magenberuhigende und verdauungsfördernde Wirkung wird das Gewürz geschätzt, denn die ätherischen Öle wirken entzündungshemmend und krampflösend. Zerstoßen Sie nach einem üppigen Essen doch mal eine Kardamomkapsel, übergießen Sie sie mit kochendem Wasser und lassen Sie den Tee mindestens fünf Minuten lang ziehen. Wer Gallensteine hat, sollte allerdings auf Kardamom verzichten. Auch in der Schwangerschaft ist der Genuss nicht ratsam.

Erzeugt wohlige Wärme: Zimt

Zimt ist eines der ältesten Gewürze der Welt und wird in der traditionellen chinesischen Medizin seit jeher wegen seiner „wärmenden“ Eigenschaften verwendet – vielleicht ein Grund dafür, dass er auch aus der hiesigen Weihnachtsbäckerei nicht wegzudenken ist. Außerdem regt Zimt den Kreislauf, die Durchblutung sowie die Verdauung an und wirkt antibakteriell, sodass er ein idealer Verbündeter im Kampf gegen Erkältungen ist. Zu unterscheiden ist zwischen Ceylon-Zimt und dem günstigeren Cassia-Zimt, der meist im Supermarkt erhältlich ist. Cassia enthält relativ große Mengen des Aromastoffs Cumarin, der bei empfindlichen Menschen die Leber schädigen kann. Insbesondere Kleinkinder sollten deshalb nur geringe Mengen Zimt zu sich nehmen.

Köstliches Winterrezept: gewürzter Milchtee

Wintergewürze Rezeptbild

In seinem Buch „Heilende Gewürze“ bietet der renommierte Forscher Dr. Bharat Aggarwal einen tiefen Einblick in 50 verschiedene Gewürze. Es beinhaltet Anwendungsgebiete der Gewürze wie die Heilung bestimmter Krankheiten und nicht zuletzt viele leckere Rezepte, von denen wir eines veröffentlichen dürfen: Der gewürzte Milchtee wird auch als Chai Masala oder einfach Chai bezeichnet und in ganz Indien verkauft. Chai-Mischungen findet man heute in vielen Geschäften, doch sie reichen nicht an den Geschmack des selbst gemachten Tees heran.

Zutaten für 4 Portionen:

  • 10 Kardamomkapseln oder 1⁄2 Teelöffel Kardamomsamen
  • 1 Zimtstange (ca. 2,5 cm Länge)
  • 4 weiße Pfefferkörner
  • 1⁄4 Teelöffel Fenchelsamen
  • 500 ml fettarme Milch
  • 3 Esslöffel brauner Zucker
  • 1/2 Teelöffel gemahlener Ingwer
  • 500 ml Wasser
  • 4 Beutel schwarzer Tee
     

Zubereitung

  1. Entfernen Sie die Samen aus den Kardamomkapseln und rösten Sie diese zusammen mit der Zimtstange, den Pfefferkörnern und den Fenchelsamen in einer heißen Pfanne, bis deren Aromen freigesetzt werden. Dies dauert ca. 5 Minuten. Geben Sie alles auf einen Teller zum Abkühlen und danach in eine Gewürzmühle oder eine kleine Küchenmaschine und mahlen Sie es zu einem feinen Pulver.
  2. Gießen Sie die Milch in eine mittelgroße Pfanne und bringen Sie sie zum Köcheln. Fügen Sie die gemahlenen Gewürze, den braunen Zucker und den Ingwer hinzu.
  3. Bringen Sie das Wasser in einem Topf zum Kochen. Schalten Sie die Hitze aus und lassen Sie die Teebeutel etwa 3 Minuten lang ziehen. Gießen Sie den Tee in die Milchmischung und lassen Sie alles 1 weitere Minute köcheln. Lassen Sie den Chai ein paar Minuten ruhen. Gießen Sie den fertigen Tee durch ein Sieb und servieren Sie ihn.

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