AckerRacker – wie Kinder Gemüse lieben lernen
Auf den Acker, fertig, los! Das Bildungsprogramm AckerRacker macht Kindern nicht nur Gemüse schmackhaft und zeigt, wo unser Essen herkommt – es leistet auch einen wichtigen Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit. Die Mobil Krankenkasse unterstützt hier gerne und so haben bereits drei Kindergärten in der Region Schleswig-Holstein ihren Acker einrichten können.
Dass Lebensmittel weggeschmissen werden, gehört für viele Haushalte zum Alltag dazu. Kinder essen immer weniger Gemüse und viele probieren das gesunde Zeug auf dem Teller erst gar nicht. Laut einer Studie des Robert Koch-Instituts erreichen lediglich ein Prozent der Mädchen und zwei Prozent der Jungen im Alter von sechs bis elf Jahren die Empfehlung der täglichen Gemüseration.1
Mit dem Leitsatz „Für eine Generation, die weiß, was sie isst!“ wirkt das mehrjährige Bildungsprogramm AckerRacker dieser problematischen Entwicklung entgegen.
Seit 2014 setzt sich das gemeinnützige Sozialunternehmen Acker e.V. mit seinen Bildungsprogrammen für mehr Wertschätzung für Natur und Lebensmittel ein. Mit AckerRacker entdecken und erleben Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren spielerisch die Natur und ihre Kreisläufe. Das Thema Nachhaltigkeit und der bewusste Umgang mit Lebensmitteln stehen dabei besonders im Fokus.
Hier wächst nicht nur Gemüse
Ein eigener Acker auf dem Kita-Gelände, frisches, selbst angebautes Gemüse in der Kita-Küche: AckerRacker bringt nicht nur Abwechslung in den Kita-Alltag, die Kinder lernen auch noch unglaublich viel dabei. Die Kinder pflanzen, pflegen und ernten auf dem kitaeigenen Acker bis zu 25 Gemüsearten und erleben dabei unmittelbar, wie aus kleinen Samen und Pflänzchen leckeres Gemüse wächst. Der Lernprozess erfolgt hier mit allen Sinnen. Die Kinder jäten Unkraut, sammeln Regenwürmer, gießen die Pflanzen und am Ende wird die frische Ernte gemeinsam zubereitet und verspeist.
„Das gemeinsame Gärtnern bringt den Kindern nicht nur naturbezogene Themen nahe, auch werden ihre motorischen Fähigkeiten, Verantwortung und Teamgeist mit AckerRacker geschult“, berichtet Fanny Wolf, die auf Seiten der Mobil Krankenkasse für die Partnerschaft mit Acker e.V. verantwortlich ist. Mittlerweile fördert die Mobil Krankenkasse drei Kitas in Schleswig-Holstein, eine Vierte soll bald folgen.
Und wenn es mal nichts zu ernten gibt, weil der Boden friert und die Saison vorbei ist? Dann erklären Rudi Radieschen und seine Ackerfreunde Gülay Gurke, Paulina Palmkohl, Karlos Kartoffel und Willi Wurm in den bunt illustrierten „AckerGeschichten“ die Vorgänge in der Natur und beleuchten die Vielfalt von Gemüse und warum es so gesund ist. Mit den Abenteuergeschichten vom Acker und weiteren kindgerechten Begleitmaterialien von AckerRacker wird es nie langweilig und das Ganze macht allen Beteiligten richtig Spaß.
Das Ziel: Eine junge Generation für Natur und Nachhaltigkeit begeistern
Bei der Vision des Bildungsprogramms AckerRacker steht das Thema Nachhaltigkeit im Vordergrund. Viele Kinder haben wenig Bezug zur Natur. Lebensmittel landen im Müll, es wird wenig Gemüse gegessen und auch Bewegung kommt im Alltag oft zu kurz. Genau da setzt AckerRacker an: Das Programm ermöglicht es den Kindern, den Wert der Natur zu entdecken, Lebensmittel wertzuschätzen, zu verstehen, woher das Essen überhaupt kommt und wie viel Arbeit, Zeit und natürliche Ressourcen dahinterstecken.
Dabei setzt Acker e.V. auf nachhaltige Bildung: AckerRacker verankert den Acker als naturnahen Lernort dauerhaft in den teilnehmenden Kitas. Beim Ackern und mit den kindgerechten Begleitmaterialien, die sich an den Kriterien einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) orientieren, entwickeln die Kinder Fähigkeiten, die ihren Naturbezug und ihre Ernährungskompetenz nachhaltig stärken. Sie werden in Entscheidungen eingebunden, wachsen als Gruppe zusammen, forschen und übernehmen Verantwortung für ihren eigenen Acker.
Der Erfolg spricht für sich
Alle beteiligten Kinder, Eltern und Erziehenden sind begeistert von dem Programm. Mittlerweile gibt es rund 400 AckerKitas in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Bildungsprogramme von Acker e.V. wurden mehrfach ausgezeichnet, unter anderem von der Deutschen Stiftung Verbraucherschutz.
Und es funktioniert: Laut dem Wirkungsbericht aus dem Jahr 2021 hat AckerRacker bei 69 Prozent der teilnehmenden Kinder deren Einstellung zur Natur positiv gestärkt und rund 67 Prozent probieren und essen häufiger Gemüse. Und auch in den Kita-Speiseplänen lassen sich immer mehr Mahlzeiten mit Gemüse finden.
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