Nachhaltigkeit: So tickt die Generation Z
Plastikfreies Einkaufen, Fahrrad statt Auto sowie vegetarisches und veganes Essen werden immer mehr zur Selbstverständlichkeit. Umweltbewusstsein und das Thema Nachhaltigkeit waren noch nie so wichtig wie in der heutigen Zeit. Das Umweltbewusstsein der Menschen wächst, besonders das der jüngeren Menschen – der Generation Z. Aber was bedeutet das genau?
„Generation Z“ – „Generation Merkel“ – „Generation Greta“
Wohl jede Generation hat so seine Eigenheiten und Werte. Die Babyboomer prägten den Begriff „Workaholic“, der Generation X ist Zeit wichtiger als Geld und die Millennials zeichnen sich durch einen technikaffinen Lebensstil aus – doch wofür steht die Generation Z? Sie ist die erste Generation, die von Beginn an mit Smartphones und der Digitalisierung groß geworden ist. Ihr Umfeld wird geprägt durch Rastlosigkeit und viel Unruhe in der Welt – von Terroranschlägen über Finanz-, Migrations- und Klimakrisen bis hin zur aktuellen Corona-Pandemie. Was sind die Werte dieser jungen Menschen und wie ticken sie?
Eisschmelze, Meeresspiegelanstieg, extreme Wettereignisse, wie Hitzewellen und Dürren, sind im 21. Jahrhundert keine Seltenheit mehr. Der Klimawandel findet statt und ist nicht mehr aufzuhalten. Nachhaltigkeit und das Bewusstsein für einen verstärkten Umweltschutz sind daher keine neuen Erkenntnisse in der Gesellschaft oder „Hypes“, die durch die sozialen Medien verbreitet werden. Es sind mittlerweile Werte, die verstärkt zu selbstverständlichen Lebenseinstellungen werden – besonders bei jüngeren Menschen, die zwischen den Jahren 1995 und 2010 geboren sind.
Diese sogenannte Generation Z ist sich ihrer unsicheren Zukunft bewusst. Viele stellen sich die Frage, welchen Beitrag sie für einen stabilen gesellschaftlichen Zusammenhalt leisten können und welche Auswirkungen ihr Handeln für die Zukunft haben wird. Jugendliche machen sich zunehmend für ihre Anliegen stark und haben gelernt, sich für ihre Interessen Gehör zu verschaffen. Auf der anderen Seite gibt es jedoch auch Angehörige der Generation Z, die mit Nachhaltigkeit im Alltag oder der Umweltbewegung ‚Fridays for Future‘ nichts anfangen können. Insgesamt sind Experten sich jedoch einig, dass die Beachtung der Umwelt und die Gestaltung der Zukunft wichtige Aspekte im Leben der jungen Menschen darstellen.
Nachhaltigkeit im Alltag der Generation Z
Es gibt immer mehr Möglichkeiten, umweltbewusster einzukaufen – egal ob in Unverpackt-Läden, die komplett auf Verpackungsmaterial verzichten, oder im Supermarkt mit einer immer größer werdenden Auswahl an regionalen und Fairtrade-Produkten. 37 % der 18- bis 24-Jährigen versuchen, im Alltag allgemein Plastik zu vermeiden und 35 % kaufen bewusst Produkte mit möglichst wenig Verpackungsmaterial.1 Wer auf Nachhaltigkeit setzt und regionale Bio-Lebensmittel oder plastikfreie Produkte kaufen möchte, muss sich darauf einstellen, tiefer in das Portemonnaie zu greifen. Daher ist es nicht für alle Menschen möglich, sich komplett nachhaltig zu ernähren. Nachhaltige Produkte sind oft teurer. Deshalb ist es umso bemerkenswerter, dass gerade jüngere Menschen mehr Geld für umweltschonende Produkte ausgeben, obwohl sie oft weniger verdienen.
Gesundheit im Alltag der Generation Z
Die Generation Z ist nicht nur von einem hohen Umweltbewusstsein geprägt, sondern auch von einer verstärkten Achtsamkeit in Bezug auf die eigene Gesundheit. Schlafe ich ausreichend? Ist mein Essverhalten in Ordnung? Treibe ich genügend Sport, um meinen Körper fit zu halten? Habe ich eine gute Work-Life-Balance? Das alles wird in dieser Generation anhand von Gesundheits-Apps auf Smartphones, Tablets oder Smartwatches festgehalten und analysiert. Aber zu einer gesunden Lebensweise, die der Generation sehr wichtig ist, zählt auch die Ernährung.
Veggie-Aufschnitt, fleischlose Burger und Tofu-Nuggets – immer mehr Hersteller bieten pflanzliche Alternativen an. Jeder Zweite verzichtet in Deutschland gelegentlich auf Fleischprodukte – so vereinbaren viele Menschen die Nachhaltigkeit mit der Ernährung.2 Knapp 13 Prozent der jungen Menschen verzichten auf Fleisch – dies sind rund doppelt so viele Menschen wie in der Gesamtbevölkerung – 10,4 % ernähren sich vegetarisch, 2,3 % vegan.3 Die Tendenz zu diesem Ernährungsstil ist steigend, selbst in der Corona-Krise hat sich die Zahl der Vegetarier und der Veganer verdoppelt. Hinter dem Verzicht auf Fleisch steckt oft der Wunsch, Umwelt, Klima sowie die Tiere zu schützen.
Das ist mein Beitrag
Auch ich gehöre der Generation Z an und versuche mit kleinen Anpassungen im Alltag, meinen Beitrag zur Erhaltung einer lebenswerten Umwelt zu leisten. Ich habe kein eigenes Auto – zur Arbeit fahre ich mit dem Fahrrad und der Bahn. Durch das kontinuierliche Radfahren schone ich nicht nur die Umwelt, sondern halte auch meinen Körper fit und fühle mich gesund.
Beim Einkaufen achte ich auf plastikfreie, verpackungsarme Produkte. Obst und Gemüse kaufe ich möglichst gar nicht mehr im Supermarkt, sondern beim Gemüsehändler nebenan – so erhalte ich viele Waren regional erzeugt und direkt in den Einkaufskorb und auf jeden Fall plastikfrei.
Aber auch wenn man im Supermarkt Obst und Gemüse einkaufen geht, kann man Plastik vermeiden. Einfach indem man daran denkt, einen Extrabeutel oder ein Netz aus Baumwolle beim Einkaufen dabeizuhaben – häufig liegen solche Einkaufsnetze direkt neben dem Gemüse und können für wenig Geld mitgekauft und immer wieder benutzt werden. Schon kann man selbst entscheiden, wie viel lose Möhren man ohne eine extra Plastikverpackung kaufen möchte.
Dies sind alles kleine Schritte in die richtige Richtung, aber auch ich könnte noch so viel mehr tun. Zum Beispiel bewusster Klamotten einkaufen – „fair“ und weniger ist mehr! Loslegen und es beim nächsten Shoppingbummel einfach tun! In meinem Freundeskreis merke ich immer wieder, wie das Bewusstsein für die Umwelt steigt. Immer mehr Freunde sind beispielsweise bereit dazu, regelmäßig auf Fleisch zu verzichten, auch wenn es ihnen eigentlich sehr gut schmeckt. Ich lebe seit ca. zehn Jahren vegetarisch und mir fehlt es nachweislich an nichts. Es bringt mir Spaß, neue Gerichte auszuprobieren und in der Küche kreativ zu werden, denn vegetarisch heißt nicht gleich langweilig.
Es ist Zeit umzudenken und sich bewusst zu machen: Auch kleine Veränderungen zählen.