Faszien – wie sie uns unterstützen und wie man sie richtig trainiert
Sie können uns leistungsfähiger machen, geschmeidiger, kraftvoller, aber auch ausbremsen und Schmerzen bereiten. Faszien, die früher noch Bindegewebe hießen, gelten heute als Schlüssel zu einem ausgewogenen Training.
Was sind eigentlich Faszien?
Als Faszien wird das Bindegewebsnetzwerk bezeichnet, das unserem Körper seine Form gibt. Es umschließt mit seiner netzartigen Struktur unsere Muskeln genauso wie unsere Organe und die Knochen. Faszien geben uns Stabilität und Halt und unterstützen uns in unseren täglichen Bewegungsabläufen. Treiben wir Sport, wären wir ohne die Gewebefäden verloren. Denn sie verbinden die Bestandteile unseres Körpers so miteinander, dass eine Übertragung der Kraft von Muskel zu Muskel möglich ist. Doch Vorsicht: Bei falschem Training kommt es zu Verklebungen und Ablagerungen im Gewebe. Diese sind nicht nur schmerzhaft, sondern verringern auch die Leistungsfähigkeit unseres Bindegewebes und damit unseres gesamten Körpers. Zum Glück lassen sie sich durch regelmäßiges Faszientraining wieder lösen. Wobei das Wort „Training“ es nicht ganz trifft. Das aktive Lösen von Faszien durch das Ausrollen ist ein Mittel der Regeneration. Weder kann es präventiv noch ohne vorheriges Training sinnvoll eingesetzt werden. Weshalb oft auch von „Ausrollen“ oder englisch von „Roll-out“ gesprochen wird.
Die Ausstattung: Brauche ich unbedingt eine Faszienrolle?
Ja. Faszienrollen gibt es in unterschiedlichen Preisklassen und Härtegraden. Es gilt: Je härter die Rolle, desto effektiver, aber auch schmerzhafter ist die Regenerationsübung. Die äußerst stabilen Rollen bekommen Sie im Fachhandel oder online. Vorsicht bei Noppen- oder Wellenrollen, diese dienen nicht der Regeneration, sondern werden von Sportlern zur Leistungssteigerung vor Wettkämpfen eingesetzt.
Das müssen Sie beim Faszientraining beachten
- Lassen Sie es langsam angehen! Und zwar so langsam wie möglich. Denn je langsamer Sie abrollen, desto besser können sich Ablagerungen und Verklebungen lösen. Damit die Faszienrolle Ihr Bindegewebe gut „glatt rollt“, müssen Sie das Gewebe so fest wie möglich in Ihre Rolle drücken und kraftvoll rollen. Nur wer sehr langsam und tief rollt, schafft es, die Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe nicht einfach nur kurz platt zu drücken, sondern wirklich für den Abtransport bereit zu machen. Nur so kann die Flüssigkeit, die sich an den Verhärtungen gebildet hat, zurück in den Stoffwechsel, um abgebaut zu werden.
- So fest wie möglich. Erst wenn wirklich tief gearbeitet wird, tut sich auch etwas. Um Schmerzen an der Wirbelsäule oder der Achillessehne zu vermeiden, eignen sich Rollen mit einer Vertiefung in der Mitte besonders gut. So können Sie die empfindlichen Bereiche aussparen und bekommen gleichzeitig mehr Druck auf das umliegende Gewebe.
- Rollen Sie nur in eine Richtung! Achten Sie darauf, dass Sie die Rollbewegung immer Richtung Herz ausführen. Dadurch unterstützen Sie den Rückstrom aus den Venen zum Herzen hin optimal und gestalten den Abtransport der Ablagerungen so effektiv und schonend wie möglich. Beim Hin- und Herrollen würden die Ablagerungen im Bindegewebe lediglich weiter verteilt werden.
- Ohne Regelmäßigkeit kein Effekt: Nutzen Sie die Rolle nach jeder Sporteinheit, um den beanspruchten Muskeln die bestmögliche Regeneration zu gönnen. Rollen Sie beispielsweise nach jeder Laufeinheit Waden, Oberschenkel, Po und Oberarmmuskulatur aus. Faszientraining ist etwas, das Ihre Muskulatur langfristig kraftvoller und geschmeidiger werden lässt.
Sie wollen Faszientraining zum ersten Mal ausprobieren?
Dann sollten Sie es nicht allein versuchen. Lassen Sie sich vor Ihrem ersten Roll-out von den Experten in Ihrer Nähe beraten: Physiotherapeuten, Orthopäden oder Fitnesstrainer stehen Ihnen bei der richtigen Anwendung der Rolle mit ihrem Fachwissen zur Seite.
Gewinnspiel
Sie möchten direkt losrollen? Dann haben wir etwas für Sie: Wir verlosen eine Faszienrolle für Ihr Training zu hause. Jetzt Gewinnspielformular ausfüllen und mit etwas Glück können Sie schon bald losrollen. Einsendeschluss ist der 5. November 2020.
Quellen:
shz.de
Liebscher und Bracht
senmotic Therapy