Hamburg, 07.09.2023. Das Innovationsfondsprojekt OnkoRiskNET bietet Versicherten in Niedersachsen und Sachsen aller gesetzlichen Krankenkassen die Möglichkeit, ihr genetisches Tumorrisiko zu ermitteln. Ist das Projekt erfolgreich, soll OnkoRiskNET Personen mit genetischem Risiko insbesondere im ländlichen Raum den Zugang zu genetischer Beratung, Diagnostik und risikobezogener Prävention langfristig sichern.   

Mindestens fünf bis zehn Prozent aller Tumorerkrankungen werden durch genetische Veränderungen verursacht, die für Betroffene ein deutlich erhöhtes Krebsrisiko im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt bedeuten. Menschen mit dem vererbbaren Tumorrisikosyndrom (TRS) erkranken oft schon jung an Krebs.

„OnkoRiskNET hat sich zum Ziel gesetzt, ein Kooperationsnetzwerk niedergelassener Onkologinnen und Onkologen sowie Fachärztinnen und Fachärzten für Humangenetik zu schaffen, strukturierte Behandlungspfade zu erarbeiten und den Einsatz telemedizinischer genetischer Beratung ergänzend mit einzubeziehen. Im Rahmen des Projekts wird untersucht, ob auf diese Weise die humangenetisch-onkologische Regelversorgung in strukturschwachen Regionen verbessert werden kann“, so Professorin Dr. med. Brigitte Schlegelberger, Projektleiterin OnkoRiskNET des Instituts für Humangenetik der Medizinischen Hochschule Hannover.

Erwachsene Versicherte, die an Krebs erkrankt sind oder waren, können über teilnehmende Onkologinnen und Onkologen noch bis Juni 2024 in das Projekt eingeschlossen werden. Von einer Teilnahme ausgeschlossen sind lediglich Patientinnen, die die Kriterien für familiären Brust- und Eierstockkrebs erfüllen, da hierfür andere Versorgungsstrukturen bestehen. Das Innovationsfondsprojekt ist bereits gestartet und wird für 45 Monate mit insgesamt ca. 2,5 Millionen Euro aus Mitteln des Innovationsfonds vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) gefördert.

„Erblich bedingte Veränderungen und Veranlagungen, die für eine Tumorerkrankung verantwortlich sein können, werden trotz der großen Relevanz oftmals nicht entdeckt. Vor allem in strukturschwachen Regionen besteht der Bedarf eines flächendeckenden Zugangs zur humangenetischen Beratung und Diagnostik“, erläutert Mario Heise, Vorstandsvorsitzender der Mobil Krankenkasse. „Wir freuen uns, dieses innovative Projekt zu unterstützen, und möchten unsere Versicherten ermutigen, das Angebot in Anspruch zu nehmen. Ist OnkoRiskNET erfolgreich, können gezielte Früherkennungsmaßnahmen und Therapien optimiert und langfristig eine Versorgungsverbesserung für alle gesetzlich Versicherten erzielt werden.“

Mehr Informationen und Kontaktdaten finden Interessierte hier:  https://onkorisknet.de/