Sternenkinder: Wo finden Eltern Halt und Hilfe?
Sternenkind – so lautet die liebevolle Bezeichnung für ein Kind, das tot geboren wird oder kurz nach seiner Geburt stirbt. Für Eltern ist das ein unglaublich schmerzhafter Verlust. Wir haben hilfreiche Informationen zusammengestellt, die Sie in dieser schweren Zeit stützen und begleiten können.

Inhaltsübersicht
Ein Kind vor, während oder kurz nach der Geburt zu verlieren, ist eine erschütternde Erfahrung, über die noch immer wenig gesprochen wird. Der Begriff Sternenkind hilft, dem Verlust einen Namen zu geben. Nach diesem Ereignis beginnt für die Eltern eine Phase der Trauer und Verarbeitung – und für den Körper der Mutter eine Zeit der Heilung und Neuordnung.
Was genau ist ein Sternenkind?
Medizinisch spricht man von einer Fehlgeburt, wenn das Kind weniger als 500 Gramm wiegt und vor der 24. Schwangerschaftswoche ohne Lebenszeichen geboren wird. Eine Totgeburt liegt vor, wenn das Gewicht mindestens 500 Gramm beträgt oder die 24. Woche erreicht wurde – ebenfalls ohne erkennbare Lebensmerkmale. Das Wort Sternenkind fasst diese Fälle liebevoll zusammen, unabhängig vom genauen Zeitpunkt des Todes. Vielen Eltern hilft es, ihrem Kind einen Platz im Herzen und in der Familiengeschichte zu geben. Es verleiht dem verstorbenen Kind Identität und Würde – etwas, das medizinische Begriffe oft nicht leisten können.
Wochenbett nach einer Stillen Geburt: Was passiert im Körper?
Da die Themen Fehlgeburt und Totgeburt noch immer ein Tabuthema sind, wissen viele Frauen nicht, dass auch in diesen Fällen ein Wochenbett stattfindet – mit denselben grundlegenden körperlichen Prozessen:
- Nachwehen: Muskelkontraktionen helfen der Gebärmutter, sich wieder zurückzubilden. Sie können ziehend oder krampfartig sein und einige Tage anhalten.
- Wochenfluss: Die Gebärmutter löst verbliebene Gewebereste aus der Schwangerschaft ab und schrumpft zurück. Der Ausfluss kann mehrere Wochen dauern, wobei sich Farbe und Menge im Verlauf verändern.
- Milcheinschuss: Auch ohne Baby bereitet sich der Körper auf das Stillen vor. Viele Frauen spüren Spannungen und Schmerzen in der Brust. Kühle Kompressen oder das vorsichtige Ausstreichen der Milch können Linderung bringen.
Wie nach der Geburt eines lebenden Kindes ist auch dieses Wochenbett eine körperlich und emotional fordernde Phase. Es ist normal, sich erschöpft zu fühlen. Schonung, gesunde Ernährung und ausreichend Flüssigkeit unterstützen die Regeneration.
Nachsorge: Medizinische Kontrolle und seelische Begleitung
Die Nachsorge ist mehr als eine Routinekontrolle. Ihre Hebamme, Ihre Ärztin oder Ihr Arzt überwacht die Rückbildung, lindert Beschwerden und beantwortet offene Fragen. Durch den plötzlichen Abfall der Schwangerschaftshormone kann es zu Stimmungsschwankungen, Schlafproblemen und Energielosigkeit kommen. Zur hormonellen Umstellung kommt die Trauer, was diese Zeit besonders belastend macht. Viele Hebammen bieten auch emotionale Begleitung an und vermitteln Kontakte zu Hilfsangeboten.
Wann ist professionelle Unterstützung sinnvoll?
Trauer nach dem Verlust eines Kindes verläuft selten geradlinig. Neben tiefer Traurigkeit treten häufig Schuldgefühle, Zukunftsängste und Erschöpfung auf. Diese Gefühle verdienen Beachtung. In folgenden Fällen kann zusätzliche Unterstützung sinnvoll sein:
- Die Trauer bleibt über Wochen und Monate sehr belastend.
- Schuldgefühle oder Ängste erschweren den Alltag.
- Schlaflosigkeit oder depressive Symptome treten auf.
- Das soziale Umfeld fehlt oder versteht die Situation nicht.
Sich Unterstützung zu holen, bedeutet nicht Schwäche – es ist ein wichtiger Schritt der Selbstfürsorge.
Rechte und finanzielle Unterstützung nach einer Stillen Geburt
Neben der körperlichen und seelischen Genesung gibt es auch organisatorische Fragen, die in dieser Zeit wichtig sein können. Folgende Regelungen können betroffene Eltern entlasten:
- Mutterschutz: Ab der 13. Schwangerschaftswoche besteht Anspruch auf mindestens zwei Wochen Mutterschutz, bei weiter fortgeschrittener Schwangerschaft entsprechend länger. Ob und wie lange dieser Anspruch genutzt wird, entscheidet die Mutter selbst.
- Elterngeld: Für stillgeborene Kinder wird kein Elterngeld gezahlt. Während der Mutterschutzfrist erhalten angestellte Mütter, die gesetzlich krankenversichert sind, jedoch Mutterschaftsgeld.
- Krankmeldung: Wenn Körper oder Seele Zeit zur Erholung brauchen, kann eine ärztliche Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung helfen. In diesem Fall gelten die Regelungen zum Krankengeld oder zur Lohnfortzahlung im Krankheitsfall.
Wo gibt es Unterstützung?
Nach dem Verlust eines Kindes ist es wichtig, nicht allein zu bleiben. Hilfsangebote wie psychotherapeutische Beratung, Trauergruppen, spezialisierte Seelsorge oder Selbsthilfeorganisationen bieten Raum für Austausch und Verarbeitung. Erste Ansprechpartner sind oft Hebammen, Hausärztinnen und -ärzte, Fachärztinnen und -ärzte, psychosoziale Beratungsstellen sowie Organisationen wie der Bundesverband Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister oder regionale Sternenkinder-Initiativen.
Auch wir beraten Sie gern. Rufen Sie uns an – wir unterstützen Sie in Ihrer Situation. Unter der Telefonnummer 0800 255 0800 erreichen Sie uns von Montag bis Freitag.
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