Welche Lebensmittelallergien gibt es?

Expertenschätzungen zufolge ist heute nahezu jedes fünfte Kind zumindest zeitweise von einer Allergie betroffen. Die Hauptauslöser bei Säuglingen und Kindern sind Kuhmilch, Hühnereier, Weizen sowie Erd- und Haselnüsse.

                                                                                              

Was sind die Anzeichen einer Allergie bei Kindern?

Allergische Reaktionen können sich je nach Auslöser und auch von Kind zu Kind unterschiedlich äußern. Zu den häufigsten Symptomen zählen Nesselausschlag um den Mund, die Nase und die Augen herum, ein leichtes Anschwellen der Lippen, der Augen und des Gesichts, eine triefende oder verstopfte Nase, Niesen, tränende Augen, Juckreiz am Mund und am Gaumen, ein gereizter Hals sowie Erbrechen und Durchfall. Erheblich seltener kommt es zu einer akuten allergischen Reaktion mit Atembeschwerden und im schlimmsten Fall sogar zu einem lebensbedrohlichen Schock. Eine umgehende ärztliche Behandlung ist dann dringend erforderlich.

Wenn Sie vermuten, dass Ihr Kind eine heftige allergische Reaktion hat, sollten Sie umgehend einen Krankenwagen rufen.

Sollte man bei Verdacht auf Lebensmittelallergien bei Kindern zum Arzt gehen?

Auch bei schwächeren Anzeichen einer möglichen Lebensmittelallergie ist es unbedingt ratsam, dass Sie mit Ihrem Kind einen allergologisch erfahrenen Arzt aufsuchen. Anhand eines Haut- oder Bluttests kann dieser feststellen, welche Stoffe die allergische Reaktion auslösen. Gerade bei Kindern ist eine frühzeitige Diagnose wichtig, um direkt mit einer Behandlung der Allergie zu beginnen und eine Verschlimmerung zu vermeiden. Anderenfalls können sich die Beschwerden verstärken – bis zur Entwicklung eines allergischen Asthmas.

Muss eine Ernährungsumstellung bei Lebensmittelallergien unbedingt erfolgen?

Diagnostiziert der Arzt bei Ihrem Kind eine bestimmte Lebensmittelallergie, muss der Auslöser strikt vom Speiseplan gestrichen werden. Akute Allergiebeschwerden sollten mit geeigneten Medikamenten behandelt werden, damit die Lebensqualität des Kindes möglichst wenig beeinträchtigt wird. Eventuell schlägt Ihr Arzt auch eine spezifische Immuntherapie vor, um eine Verschlimmerung der Allergie zu verhindern. Eine regelmäßige Überwachung Ihres Kindes durch einen Allergologen ist in jedem Fall notwendig, da sich Allergien bei Kindern häufiger verändern als bei Erwachsenen.

Ein Baby sitzt in einem Hochstuhl und schaut skeptisch auf den Brei.

Einkaufen für Kinder mit Lebensmittelallergie

Das Einkaufen für eine spezielle Ernährung kann zunächst eine Herausforderung sein. Lassen Sie sich vom Arzt beraten, welche Produkte erlaubt sind und wie Sie den Speiseplan Ihres Kindes abwechslungsreich, nahrhaft und lecker zusammenstellen können. Für viele Lebensmittel gibt es schmackhafte Alternativen. So lässt sich Kuhmilch in vielen Fällen durch Soja- oder Mandelmilch ersetzen. Bei verpackten Lebensmitteln ist der Blick auf das Zutatenverzeichnis eine Orientierungshilfe.

In vielen Supermärkten gibt es separate Bereiche, in denen Sie zahlreiche Produkte ohne bestimmte Zusätze finden.

Was gilt es bei Glutenunverträglichkeit zu beachten?

Nicht mit einer Weizenallergie zu verwechseln ist die Glutenunverträglichkeit (Zöliakie). Diese wird zwar auch durch den Verzehr von glutenhaltigem Getreide wie Weizen ausgelöst, ist aber eine Autoimmunerkrankung. Zu den typischen Beschwerden bei Zöliakie gehören chronische Bauchschmerzen, Durchfälle und Blähungen. Betroffene Babys und Kinder sind oft relativ schmächtig, blass und anfällig für Krankheiten. Zudem haben sie häufig sehr dünne Arme und Beine, aber einen aufgeblähten Bauch. Eine Heilung im engeren Sinne gibt es für diese Erkrankung nicht. Betroffene müssen nach der gesicherten Diagnose mittels Antikörperbestimmung und Dünndarmbiopsie eine lebenslange streng glutenfreie Ernährung einhalten.

Wie kann man das Allergierisiko für Kinder aktiv senken?

Als Eltern können Sie das Risiko Ihres Kindes, an einer Allergie zu erkranken, schon früh aktiv senken: Verzichten Sie während der Schwangerschaft und in der Stillzeit darauf, zu rauchen und Alkohol zu trinken. Wenn möglich, sollten Sie Ihr Baby in den ersten vier bis sechs Monaten ausschließlich stillen, denn Muttermilch gilt als optimaler Schutz vor Allergien. Alternativ können Sie hypoallergene Babynahrung verwenden. Zwischen dem fünften und dem siebten Monat sollten Sie beginnen, Beikost zuzufüttern. Kommt Ihr Kind schon jetzt mit eigentlich allergenen Lebensmitteln in Kontakt, kann es ihnen gegenüber eher eine Toleranz entwickeln.

Impfen Sie Ihr Kind nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO), um das Allergierisiko zu senken.

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