Ernährung von Kleinkindern: Vielfalt ist Trumpf
Damit die Kleinkindernährung etwas einfacher wird, geben wir Ihnen ein paar leckere und gesunde Rezepte an die Hand.
Mit dem ersten Geburtstag wird aus Ihrem Baby ein Kleinkind. Das bedeutet auch: Es kann nun fast dasselbe essen wie der Rest der Familie. Das es dadurch einfacher wird, ist damit nicht gesagt. Ein paar Tipps um die kleinen Esser an den Familientisch zu bekommen und kleine Hürden zu umschiffen, sind da ganz hilfreich.
Und damit das Thema Kleinkinderernährung noch einfacher für Sie wird, geben wir Ihnen auch gleich ein paar leckere und gesunde Rezepte an die Hand.
Probieren geht über studieren
Kinder sind in der Regel neugierig und wollen viel ausprobieren – das gilt auch beim Essen. Sitzt es mit Ihnen am Tisch, möchte es anfassen, riechen und kosten, was es vor sich sieht – und das können sie ihm ohne Bedenken erlauben. Lassen Sie Ihr Kind so früh und so oft wie möglich die leckere Vielfalt gesunder Lebensmitteln ausprobieren. Vermeiden sollten Sie lediglich scharfe und blähende Gerichte, sehr kleine Früchte und Nüsse, die im Hals stecken bleiben könnten, rohe tierische Lebensmittel sowie rohe Sprossen und nicht wieder erhitzte Tiefkühlbeeren. Grundsätzlich gilt: Ihr Kind lernt jetzt viel durch abgucken. Mindestens einmal am Tag sollte die Familie deshalb zusammen essen.
Es gibt Kinder die neuen Lebensmitteln eher skeptisch gegenüberstehen. Hier kann man versuchen, das Essen kindgerecht anzurichten. Kleine Figuren und Gesichter animieren Ihre kleinen Feinschmecker dazu, auch mal etwas zu probieren, was sonst eher liegen geblieben wäre.
Seien Sie ein Vorbild: Wenn die Eltern vorleben, dass gesundes Essen schmeckt, kommt das auch beim Kind an. Seien Sie geduldig, neue Geschmacksrichtungen müssen manchmal immer wieder versucht werden, bevor Sie schmecken.
Der Rhythmus macht's
Regelmäßige über den Tag verteilte Mahlzeiten versorgen Ihr Kind mit der Energie und den Nährstoffen, die es zum gesunden Großwerden braucht. Ideal sind eine warme und zwei kalte Hauptspeisen sowie zwei Zwischenmahlzeiten. Vor und nach den Mahlzeiten sollte es ruhig Essenspausen von mindestens zwei bis drei Stunden geben, in denen Ihr Kind lediglich Wasser trinkt. So entsteht ein natürliches Hungergefühl vor der nächsten Mahlzeit.
Entscheiden Sie selbst, ob Sie die warme Mahlzeit mit Ihrem Kind mittags oder abends einnehmen.
Etwas warmes braucht der Mensch
Hauptbestandteile der warmen Mahlzeit sollten gekochte Kartoffeln, Naturreis oder Vollkornnudeln sowie Gemüse sein. Das Gemüse können sie kochen oder als Rohkost anbieten. Zwei- bis dreimal pro Woche ein wenig fettarmes Fleisch ist ausreichend. Ein- bis zweimal pro Woche darf Fisch auf den Tisch kommen.
Kalt, aber oho
Eine der beiden kalten Hauptmahlzeiten kann zum Beispiel aus einem selbstgemischten Müsli aus Vollkornflocken und Nüssen bestehen. Dazu passen Joghurt oder Milch und frisches Obst. Für die zweite kalte Mahlzeit eignet sich eine Scheibe Vollkornbrot mit Margarine oder Butter und Käse oder fettarmer Wurst. Immer mit dabei: eine bunte Auswahl Obststückchen oder Gemüsestifte.
Snacks für zwischendurch
Die Zwischenmahlzeiten vor- und nachmittags bestehen vorzugsweise aus kleineren Mengen Brot oder Müsli mit Milch oder Joghurt und Obst sowie Gemüsesticks. Schneiden Sie alles mundgerecht, aber nicht zu klein, damit sich Ihr Kind nicht verschluckt.
Bei folgenden Lebensmitteln ist besonders bei Kleinkindern Vorsicht geboten:
- harte Bonbons
- Nüsse (besonders Erdnüsse)
- ganze Weintrauben und kleine Beeren
- Rosinen/Trockenfrüchte
- ganze Kirschtomaten
Im Falle von Verschlucken ist schnelles Handeln gefragt: Unser Erste-Hilfe-Notfallplan für Babys und Kleinkinder verschafft Ihnen einen schnellen Überblick über die notwendigen Maßnahmen bei Fremdkörpern in den Atemwegen und wann der Rettungsdienst unter 112 zu rufen ist.
Gesunde Ernährung – leicht gemacht
Wer auf ein paar Dinge achtet, braucht sich um die Versorgung seines Kleinkindes mit allen wichtigen Vitaminen und Nährstoffen keine Gedanken zu machen:
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Experten empfehlen, dass jeder Mensch fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag essen sollte. Diese sollten auf drei Portionen Gemüse – roh und gegart – und zwei Portionen Obst verteilt sein. Die Portionsgröße orientiert sich an der Größe der Handflächen.
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Obst und Gemüse stammen idealerweise aus der Region und werden je nach Saison angeboten: Sie schmecken nicht nur aromatischer, sondern haben auch einen höheren Gehalt an Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen.
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Greifen Sie bei allen Getreideprodukten – von der Reiswaffel bis zu den Nudeln – möglichst zur Variante aus Vollkorn.
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Dreimal am Tag sollte Ihr Kind Milch oder Milchprodukte wie Jogurt, Quark, Käse oder Dickmilch zu sich nehmen.
Seien Sie sparsam mit Salz, Zucker, Süßigkeiten, Snackprodukten und fettreicher Kost.
Ernährungspyramide für Kleinkinder
Die Ernährungspyramide für Kleinkinder veranschaulicht die mengenmäßige Bedeutung der einzelnen Lebensmittelgruppen und gibt so eine gute Orientierung für eine ausgewogene Ernährung. Doch keine Sorge: Es ist nicht nötig, dass Ihr Kind jeden Tag die Empfehlungen exakt einhält. Wesentlich aufschlussreicher sind die Mengen der einzelnen Lebensmittel, die ihr Kind im Wochendurchschnitt verzehrt.
Wasser und Schorlen sollten die Grundlage einer gesunden Ernährung darstellen. Mengenmäßig sollten Gemüse und Obst den Teller gut füllen, hier gilt - bunt ist Trumph. Wer sich bei den Getreidesorten an Vollkorn hält, tut seinem Kind und sich selbst etwas gutes. Wer statt auf H-Milch auf frische Milch setzt erhält bis zu 70% mehr der Vitamine und Nährstoffe. Süßigkeiten, Kuchen und Co. sollten nur in kleinen Mengen im Speiseplan auftauchen.
Kein Appetit? Keine Sorge!
Schwankungen in der Essensmenge von Kindern sind völlig normal und brauchen Sie nicht zu beunruhigen. Ob ein Kind viel oder wenig isst, hängt immer davon ab, wie sein Körper die Nahrung verwertet. Deshalb variiert auch zwischen gesunden Gleichaltrigen stark, wie viel sie täglich essen. Zudem wechseln sich bei den meisten Kindern Phasen besseren Essens mit Phasen sparsameren Essens ab. Auch die Lieblingszutat ändert sich von Zeit zu Zeit. Solange Ihr Kind gesund ist und gut gedeiht, brauchen Sie sich keine Gedanken zu machen, wenn es sich eine Zeit lang bei den Mahlzeiten zurückhält. Auf keinen Fall sollten Sie Ihr Kind zum Essen zwingen, sonst könnte der Stress seinen Appetit zusätzlich hemmen.
Sie entscheiden, welche Speisen wann auf den Tisch kommen – Ihr Kind entscheidet, wie viel es davon isst.
Wenn Sie sich dennoch Sorgen um das Essverhalten Ihres Kindes machen, sind Kinderärzte kompetente Ansprechpartner.
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