Nicht immer muss es beim Sport darum gehen, sich mit anderen zu messen oder sich selbst permanent zu übertreffen: Wer sich bewegen möchte und dabei keine Lust auf Druck hat, der sollte es einmal mit einer ganzheitlichen fernöstlichen Technik wie Qigong oder Tai-Chi probieren. Bei beiden geht es um Fitness und Beweglichkeit, aber zugleich auch um Entspannung und Ausgleich. Was beide Übungsformen so besonders macht: Jeder kann ohne Vorkenntnisse einsteigen – wer nicht leistungsorientiert Sport treiben will, ist hier also bestens aufgehoben. Doch was verbirgt sich eigentlich hinter den beiden Begriffen Qigong und Tai-Chi, was ist das Besondere daran und wie kann man die Techniken erlernen?
Qigong: Sanfte Übungen für jedes Alter
Qigong ist ein Bereich der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Körper, Geist und Seele werden hier nicht getrennt betrachtet, sondern als Einheit. Grundlage der TCM bildet die Annahme, dass die Lebensenergie („Qi“) jedes Menschen auf bestimmten Bahnen im Körper verläuft und alle Organe miteinander verbindet. Sind diese Bahnen blockiert, kommt es zu Krankheiten und Schmerzen. Die verschiedenen Übungen des Qigong (übersetzt etwa „mit der Lebensenergie arbeiten“) haben zum Ziel, solche Blockaden zu lösen, die Lebensenergie wieder zum Fließen zu bringen und so zur Verbesserung des Wohlbefindens beizutragen.
Es gibt unter dem Oberbegriff Qigong eine Vielzahl von Atem- und Bewegungsübungen, die man eher körperlich betonen oder meditativ ausführen kann. Sie haben grundsätzlich einen vorbeugenden Effekt, es gibt jedoch auch spezielle medizinisch-therapeutische Varianten für Menschen, die bereits gesundheitliche Probleme haben. So haben Studien beispielsweise gezeigt, dass Qigong chronische Schmerzen wie Rücken-, Nacken- und Kopfschmerzen lindern, den LDL-Cholesterinwert sowie den Blutdruck erheblich senken und somit das Risiko eines Schlaganfalls oder einer koronaren Herzkrankheit minimieren kann.1 Die Vielfalt der Übungen macht es möglich, Qigong in jedem Alter praktizieren zu können. Wer zum Beispiel nicht lange stehen kann, trainiert einfach im Sitzen oder Liegen.
Tai-Chi: Selbstverteidigung auf friedliche Art
Tai-Chi ist die umgangssprachliche Abkürzung für Taijiquan. Wörtlich übersetzt bedeutet der Begriff „das höchste Prinzip“. Ursprünglich war Tai-Chi eine chinesische Kampfkunst. In der Entwicklungsgeschichte richtete sich die Aufmerksamkeit allerdings immer mehr auf die meditativen und gesundheitsfördernden Aspekte. Wie Qigong hat auch Tai-Chi zum Ziel, die Lebensenergie mit einer Kombination aus Bewegung, Atmung und Aufmerksamkeit zu erhalten und zu stärken. Ein sichtbarer Unterschied beider Übungssysteme ist, dass man Qigong vorrangig im Stehen, Sitzen oder Liegen praktiziert, während Tai-Chi nach vorgeschriebenen Formen ausgeführt wird. Verschiedene, teilweise komplexe Bewegungsabläufe werden hierbei aneinandergereiht und der Übende bewegt sich nach bestimmten Prinzipien durch den Raum.
Anders als im Qigong, bei dem primär der Aspekt der Gesundheit im Vordergrund steht, hat jedes Bewegungsbild einen Bezug zur Selbstverteidigung und lässt sich aus ihr ableiten. Dennoch hat Tai-Chi – quasi als Nebeneffekt – eine starke gesundheitsfördernde Wirkung, die in Studien belegt werden konnte.2 Festgestellt wurde unter anderem eine allgemeine Steigerung der Fitness und Muskelkraft, eine Verbesserung der Stabilität des Herz-Kreislauf-Systems und der Atemfunktion, aber auch ein positiver Effekt auf die Lebensqualität bei vielen Krankheiten wie Parkinson und Multipler Sklerose. Auf körperlicher Ebene kann man mit Tai-Chi Fitness und Beweglichkeit trainieren, auf psychischer Ebene mehr Gelassenheit und Aufmerksamkeit erreichen. Damit ist Tai-Chi für alle zu empfehlen, die Entspannung suchen und gleichzeitig etwas für ihren Körper tun möchten.
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Tipp
Weitere Informationen zu beiden Übungssystemen finden Sie auch auf der Website der Bundesvereinigung für Taijiquan und Qigong.